Boot Camp

Buch von Morton Rhue, Werner Schmitz

Zusammenfassung

Über Morton Rhue

Im deutschen Sprachraum ist Morton Rhue durch seinen Roman "Die Welle" bekannt. Der US-amerikanische Schriftsteller wurde 1950 in New York als Todd Strasser geboren und wuchs auf Long Island auf. Mehr zu Morton Rhue

Bewertungen

Boot Camp wurde insgesamt 55 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

(29)
(14)
(8)
(3)
(1)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Boot Camp

    Inhalt: Als seine Eltern herausfinden, dass er eine Affäre mit seiner Lehrerin hat, wird Connor in ein Umerziehungscamp, auch Boot Camp genannt, gebracht. Dort erwartet ihn die Hölle: Schläge, harte Strafen, alltägliche Brutalität und einen Ausweg gibt es nicht.
    Meine Meinung: Protagonist Connor ist ein hochintelligenter Teenanger und kann mit seinen reichen Eltern nichts anfangen. Die Schule besucht er nur selten und hat auch noch eine Beziehung zu seiner Lehrerin Sabrina. Seine Eltern verlieren die Geduld: Connor wird nach Lake Harmony gebracht. Der Name ist ein Witz, denn es geht alles andere als harmonisch in dem Camp zu.
    Raus kommt man nur, wenn man das tut, was von einem verlangt wird und die Erzieher lassen sich nicht so leicht hinter Licht führen. Sarah zum Beispiel sitzt bereits seit Jahren dort, versucht aber erst gar nicht, sich den dortigen Regeln zu beugen. Aber auch Connor hat Probleme. Anfangs hofft er, dass seine Eltern ihn bereits nach wenigen Wochen zurückholen. Schließlich hatte er nur eine Affäre und hat im Gegensatz zum Großteil der anderen weder mit Drogen gedealt, jemanden verprügelt oder etwas gestohlen. Insofern ist die Reaktion seiner Eltern tatsächlich sehr hart.
    Wegen seinem Unverständnis gegenüber der Strafe und seine fehlende Bereitschaft, Sabrina loszulassen, wird er schnell das Opfer des Erziehers Joe, der ihn demütigt und quält, und Typen wie Adam, die zwar auch in dem Boot Camp festgehalten werden, sich aber durch das Erledigen von schmutziger Arbeit, wie das Verprügeln von Aufsässigen, eine schnellere Entlassung erhoffen, aber auch Spaß and der Gewalt haben. Schnell macht Connor auch Bekanntschaft mit der IS – Isolierstation – wo er stundenlang regungslos auf dem Boden liegen muss. Demütigung und Quälerei gehören fortan zum Alltag. Connor fungiert als Ich-Erzähler, der Leser wird so schnell in die Spirale der Gewalt hereingezogen
    Die Überschriften zu den Kapiteln sind sehr auf den Inhalt abgestimmt. Die bestehen immer aus einem prägnanten Satz des Regelbuches des Camps und sind manchmal schockierend und unpassend in der Verbindung mit “Erziehung”. Aber auch Connor entdeckt recht schnell, dass es hier nicht um “Umerziehung” geht, sondern darum, den Willen der Jugendlichen zu brechen.
    Trotzdem richtet sich das Buch immer noch an Jugendliche, auch wenn es zeitweise sehr brutal wird.
    Im Nachwort greift der Autor dann das Thema noch einmal sachlicher auf und schildert, dass diese “Erziehungsmaßnahme” in den USA äußerst beliebt ist. Der Leser erfährt, dass die Geschichte und die geschilderten Methoden gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt liegen. Tatsächlich werden die Kinder in den Boot Camps praktisch völlig von der Außenwelt abgeschnitten, rechtlich kann dagegen nicht vorgegangen werden.
    Fazit: Die Thematik ist erschreckend und Jugendlichen zu empfehlen. Aber auch Erwachsene sollten dieses Buch lesen, um zu sehen, was sie ihren Kindern mit einer solchen Maßnahme antun.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Boot Camp

    Eigentlich hat mir das Lesen dieses Buches keinen Spaß gemacht. Denn das Buch besteht zu 80 Prozent aus Szenen der Gewalt, des Hasses, der Erniedrigung, der Angst. Es war wirklich furchtbar, während des Lesens ständig mit solchen Szenen konfrontiert zu werden. Es gibt kaum Lichtblicke, kaum Szenen, die nicht von Gewalt bestimmt werden. Aber leider ist das Buch gerade deswegen so realistisch.
    Connor ist ein Charakter, der mir nicht unbedingt sympathisch war, mit dem ich aber auf jeden Fall mitgefühlt und -gelitten habe. Wegen einer Lappalie (zumindest würde ich es so bezeichnen) ist Connor von Entführern, die seine Eltern angeheuert haben, im Boot Camp gelandet. Einen Ausweg aus dieser Situation gibt es nur durch Gehorsam, Gefügigkeit und dem Beweis, dass man aus seinen Fehlern gelernt hat. Doch beinhaltet dies eine Art Gehirnwäsche, nach der man jedem Befehl widerstandslos Folge leistet und zugibt, vorher alles falsch gemacht zu haben und nun bedingungslos den Forderungen der Eltern Folge zu leisten. Ist doch klar, dass Connor sich dem nicht so einfach beugen möchte. Er widersetzt sich dem System, lehnt sich auf, hinterfragt vieles, und wird immer wieder bestraft, gefoltert, gequält. Letztlich scheint der letzte Ausweg die Flucht zu sein...
    Alle anderen Charaktere, das heißt die Eltern, die Entführer, die anderen Kinder, die Aufseher, waren mir schreiend unsympathisch. Aber das lag allein an ihrer Rolle, die sie in diesem Spiel spielen mussten. Sie konnten mir einfach nicht sympathisch sein mit all ihrer Gewaltbereitschaft, die sie ausstrahlten. Nur wenige von ihnen zeigten Ansätze von Menschlichkeit, aber auch hier konnte ich keine Sympathien aufbringen, denn sie duldeten das System des Boot Camps aufgrund von nicht nachvollziehbaren Gründen.
    Der Stil ist recht einfach und leicht zu lesen. Insgesamt hat mich das Buch während des Lesens nur zwei Stunden beschäftigt.
    Aber es hallt lange nach und ich finde, dass es ein sehr wichtiges Buch, dass mit der Unterstützung eines guten Lehrers sicherlich auch in der Schule gelesen werden kann.
    Besondere Authentizität erlangt das Buch durch sein Nachwort des Autors. Hierin berichtet dieser von der realen Situation bezüglich Boot Camps. Hier mal die wichtigsten und erschütterndsten Fakten zusammengefasst:
    In Amerika gibt es ungefähr 50 bis 100 Boot Camps, aber auch auf den Philippinen, in Thailand oder der Karibik sind diese nicht selten.
    In den vergangenen 20 Jahren sind circa 40 Menschen im Altern von 13 bis 17 Jahren in einem Boot Camp gestorben. Todesursache waren oft Vernachlässigung, Überanstrengung oder mangelhafte Ernährung.
    Pro Jahr kostet die Unterbringung im Boot Camp bis zu 40 000 Dollar.
    Die Aufenthaltsdauer in einem Boot Camp beträgt durchschnittlich ein bis drei Jahre.
    Eltern heuern oft Transporteure an, also Entführer, die ihre Kinder dann in ein Boot Camp bringen.
    Mein Fazit:
    Ein erschreckendes und beängstigendes Buch, aber auch ein sehr wichtiges und zeitloses Buch, das nicht übergangen werden sollte, sondern das immer wieder gelesen werden sollte.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Boot Camp

    Inzwischen habe ich das Buch auch gelesen. Vor dem Lesen dachte ich noch, in Ordnung, jugendliche Straftäter müssen mal lernen, dass es in einer Gesellschaft Regeln und Normen gibt, die einzuhalten sind. Beim Lesen des Boot Camp fragte ich mich in den ersten Kapiteln, was hat Connor denn nur schlimmes getan.
    Für die Eltern wurde die ganze Situation unbequem, sie konnten mit ihrem hochintelligenten Sohn nicht mehr in ihren Kreisen brillieren (dachten sie sicher). Sie hätten sich Gedanken machen, Argumente finden, vor allem sich Zeit nehmen und reden müssen. Aber währscheinlich kannten sie nur Erziehungsmethoden, die man mit Dollars bezahlt. So wird der "missratene" Sohn zur Umerziehung abgeschoben und sie machen sich wohl keine Gedanken, wie diese Umerziehung erfolgen soll. Sie delegieren die Verantwortung. Aber es ist ja gar keine Umerziehung, der Willen der Jugendlichen wird gebrochen.
    Ja, Cassa, bei dem von dir zitierten letzten Satz bekam ich Gänsehaut und einen ganz dicken Kloß im Hals. Denn, nein, diese Behandlung hat kein Jugendlicher verdient. Das ist einfach unmenschlich.
    Bezeichnend für das ganze Buch sind die Kapitelüberschriften, die den Regeln des Boot Camps entsprechen. Morton Rhue hat seinen Roman in der Ich-Form geschrieben, das zieht den Leser aktiv in das Geschehen ein.
    Ich kann es jedem empfehlen. Es wäre auch ein gutes Buch für eine Leserunde.
    Weiterlesen

Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Boot Camp

    Connor wird von seinen Eltern in eine Einrichtung namens "Lake Harmony" gesteckt. Hinter diesem schönen Namen versteckt sich jedoch ein brutales Boot Camp, das darauf ausgerichtet ist mit strengen Regeln und körperlicher Gewalt entgleiste Jugendliche zuerst zu brechen und dann neu zu formen. Die Mitarbeiter sind darauf trainiert keine Gnade zu zeigen und jeden Trick zu durchschauen. Erst wenn du bist, wie sie dich haben wollen, hast du eine Chance entlassen zu werden.
    Morton Rhue begeistert mich stets mit seinen Jugendbüchern und "Boot Camp" stellt keine Ausnahme dar. Die Idee, ist wieder eine ganz neue und wurde brillant und schonungslos umgesetzt. Er thematisiert amerikanische Erziehungsanstalten in dieser Geschichte und klagt diese zwischen den Zeilen an. Rhue zeigt auf aus welchen (zum Teil banalen) Gründen Teenager von ihren Eltern in diese Boot Camps gesteckt werden, wie brutal deren Leben dort ist und wie Jugendliche langsam aber sicher unter den täglichen Qualen brechen und einer Gehirnwäsche unterzogen werden.
    Als Hörer erhält man die meisten Informationen über Connor, den Protagonisten, aber auch andere Schicksale werden erwähnt und berühren. Für Menschen mit Empathie ist dieses Hörbuch streckenweise schon ziemlich hart, denn Rhue ist wie immer schonungslos und beschreibt den Alltag und die Folter sehr direkt und ungeschönt. Unmittelbarer kann man das Zerbrechen eines Charakters eigentlich nicht beschreiben.
    Tim Niebuhr, der Sprecher des Hörbuches, hat eine passende Stimme für das Hörbuch und die Figur des Connors. Er vermittelt die zahlreichen Emotionen sehr gut und so fällt es dem Hörer leicht Conner zu begleiten in seiner Unverständnis, seinem Aufstand, seiner Wut und seinem Hass, aber auch in seiner Hoffnung, seiner Verzweiflung und seinem täglichem Kampf nicht sich selbst zu verlieren.
    Fazit: "Boot Camp" kann man eigentlich nur als "krass" bezeichnen. Es ist extrem, eindrucksvoll. Die Geschichte erschien mir sehr realistisch und gerade dadurch so erschütternd. Ein grandioses, anklagendes Werk über die amerikanische Erziehungsanstalten und ihre brutalen Methoden. Absolut empfehlenswert! 5/5 Sterne.
    Audio: 3 CDs Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren
    Weiterlesen

Ausgaben von Boot Camp

Taschenbuch

Seitenzahl: 288

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 175

Boot Camp in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 143

  • Mitglied seit 22. Juli 2023
  • Mitglied seit 14. Juni 2020
  • Mitglied seit 22. September 2023
  • Mitglied seit 8. Januar 2023
  • Mitglied seit 4. Juni 2004
  • Mitglied seit 14. Juli 2022
  • Mitglied seit 21. August 2013
  • Mitglied seit 7. Januar 2022
Update: