Middlesex

Buch von Jeffrey Eugenides, Eike Schönfeld

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Middlesex

In einem griechischen Bergdorf am Hang des kleinasiatischen Olymp fing alles an. Ein junger Mann und eine junge Frau, die Geschwister Eleutherios und Desdemona Stephanides, fliehen vor den Türken nach Smyrna und, als die Stadt brennt, weiter nach Amerika. Es ist das Jahr 1922. Auf dem Schiff, weit weg von allem, erschaffen sie sich als einander Unbekannte neu: Sie heiraten, verbringen ihre erste gemeinsame Nacht in einem Rettungsboot.
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Bewertungen

Middlesex wurde insgesamt 45 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Vom Leben griechischer Einwanderer erzählt vom Nachkommen und Hermaphroditen Cal

    Aladin1k1

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Middlesex

    ### Inhalt ###
    Calliope Stephanides wird als Mädchen geboren und stellt während ihrer Pubertät im Alter von 15 fest, dass ihre Regelblutung nicht kommt. Aus Sorge darüber, dass mit ihrer Tochter etwas nicht stimmt reisen ihr Vater Milton und Tessie mit ihr zu einem Spezialisten nach New York. Dieser stellt bei ihr fest, dass sie ein Hermaphrodit ist, was er ihren Eltern aber aus Sorge vor deren Reaktion nicht richtig verständlich macht. Gepeinigt von dem Schmerz ihrer Andersartigkeit, der Furcht vor einer angekündigten Operation und der Angst vor der Reaktion ihrer Eltern, die lediglich von einer leichten korrigierbaren körperlichen Abweichung ausgehen, die ihnen ihre Tochter wieder zurückbringt, nimmt sie reißaus und flieht an die Westküste nach San Francisco und lebt von da an als Cal unter ihresgleichen.
    ### Meinung ###
    Ein großartiges Buch. Ein Buch, das mir eine neue Sichtweise gegeben hat, die ich sonst nie anders erhalten hätte. Die Geschichte wird aus der Feder des 40 jährigen Cal geschrieben als er bereits als Kulturattache in der Berliner Botschaft arbeitet. Durch diese Distanz kann der Erzähler tief und detailreich von dem Leben seiner Familie berichten. Er spannt dabei zeitlich einen großen Bogen von um 1920 bis 2004 rum. Die Geschichte beginnt bei seinen Großeltern Desdemona und Lefty, die als Bruder und Schwester in Bithynios starten und dann vor den Türken flüchtend nach Amerika übersetzen. Auf dem Weg dorthin heiraten sie und nehmen eine Identität als Ehepaar an. Sie bekommen Kinder. Desdemona kommt in der Folgezeit mit ihrer biologischen Missetat nie wieder klar. Wir erleben die erste Zeit in Amerika, in der Lefty erst als Fabrikarbeiter in einer Fordfabrik arbeitet und später eine kleine erfolgreiche Kellerkneipe gründet. Die Geschichte geht weiter mit ihren Kindern Milton und Zoe. Milton geht zur Navy, kehrt zurück und kann nicht von seiner Cousine 2. Grades, Tessie, lassen, in die er sich vor seiner Laufbahn als Soldat bereits unsterblich verliebt hat. Später erfahren wir von den Kindern Tessies und Miltons, nämlich Pleitegeier und der Erzählerin Calliope und auch aus ihrem Leben bis zu ihrem "Coming-Out" auch vor sich selber erfahren wir vieles. Der Erzählung entnehmen wir als Leser viele Details über das Leben griechischer Einwanderer, dem Leben als andersartiger Mensch, über den Schmerz und die Isolation, die damit verbunden ist. Aus meiner Sicht ein sehr lohnenswertes Buch.
    ### Fazit ###
    Calliope erzählt rückblickend nun als Mann von seinem Leben als Kind griechischer Einwanderer und seinem Leben als Hermaphrodit. Seine Erzählung spannt einen großen Bogen sowohl zeitlich als auch vom Erleben als Mensch zwischen den Geschlechterwelten.
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  • Rezension zu Middlesex

    Ich breche jetzt nicht in Begeisterungsstürme aus, ich habe schon bessere Bücher gelesen. Die Thematik hat mich wohl fasziniert, viele Dinge waren mir neu und deshalb auch sehr interessant. Auch der Stil hat mir eigentlich zugesagt, die Erzählerperspektive mit zuweilen direkter Ansprache der Leserschaft. Auch die Einblendungen der Gegenwart machten das Buch interessant und man wurde neugierig auf das Ende. Der Leser wird somit über 700 Seiten an der Stange gehalten.
    Nach einem sehr zähen Anfang "Erstes Buch" kam die Story so richtig in Fahrt, voll von skurrilen Personen und absurden Situationen. Im Mittelteil gab es durchaus Längen, einige Szenen (z.B. Father Michael und Milton inkl. Verfolgungsjagd) halte ich für entbehrlich. Es wurden viele Aspekte in den Roman verpackt, vom amerikanischen Traum, Rassendiskriminierung, Vorurteilen, Minderheiten, Genetik und Erziehung/Milieu, Generationenkonflikt bis hin zu Kapitalismus, Marxismus, usw. Für mich persönlich sind es zu viele Themen, die gestreift werden und deshalb nur oberflächlich behandelt werden.
    Ich hätte mir gewünscht, dass das Buch gerade in Bezug auf Cals "Umwandlung" tiefer geht. Seine/Ihre Gefühle, die Beweggründe, Ängste und Gedanken - auch während der "Umwandlung", die ja nicht von heute auf morgen vor sich geht - bleiben im Großen und Ganzen verborgen. Überhaupt stehen diese - doch für die Story so wichtige Szenen, wie ich finde - umfangmäßig in keinem Verhältnis zu weniger wichtigen "Begleiterscheinungen" (Rassenunruhen, Verfolgungsjagd, etc).
    Ich kann es nur eingeschränkt weiterempfehlen!
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Ausgaben von Middlesex

Taschenbuch

Seitenzahl: 736

Hardcover

Seitenzahl: 896

E-Book

Seitenzahl: 723

Hörbuch

Laufzeit: 00:16:39h

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