Eine Wiener Biedermeierdame erobert die Welt

Buch von Gabriele Habinger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Eine Wiener Biedermeierdame erobert die Welt

Ida Pfeiffer war bereits 44 Jahre alt, als sie ihren Mann im galizischen Lemberg verließ und zu ihrer ersten großen Reise, die sie ins Heilige Land und nach Ägypten führte, aufbrach. Die restlichen 16 Jahre ihres Lebens widmete sie ausschließlich dem Reisen. Zweieinhalb Jahre nach der Fahrt in den Orient besuchte sie Island und die anderen skandinavischen Länder. Es folgten zwei große Weltreisen, die jeweils mehrere Jahre dauerten. Die Aufenthalte im heimatlichen Wien wurden immer kürzer und waren vor allem mit Reisevorbereitungen und dem Veröffentlichen ihrer Reiseerinnerungen ausgefüllt. Mitte des 19. Jahrhunderts war es für eine Frau schwierig, als Forschungsreisende Anerkennung, geschweige denn offizielle Unterstützung zu finden. Dennoch wurde Ida Pfeiffer in wissenschaftlichen Kreisen durch ihre zum Teil erstaunlichen Leistungen geschätzt. Die Sammelobjekte, die sie von all ihren Reisen mitbrachte und die sie zeitweilig zu einem kleinen privaten 'Raritätenkabinett' ausbaute, um sie zur Schau zu stellen, finden sich bis heute in europäischen Museen.
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Bewertungen

Eine Wiener Biedermeierdame erobert die Welt wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Eine Wiener Biedermeierdame erobert die Welt

    Seitenzahl: 160
    Autorin:
    Gabriele Habinger, geb. 1961 in St. Pölten, studierte Völkerkunde und Publizistik in Wien. Sie ist Verlagslektorin, Autorin und Herausgeberin der Edition Frauenfahrten des Promedia Verlages.
    Inhalt und Meinung:
    Nachdem Ida Pfeiffer ihre Kinder mehr oder weniger alleine groß gezogen hat, verläßt sie die Familie und begibt sich auf ihre erste große Reise. Für sie geht damit ein großer Traum in Erfüllung. Das Reisebudget der 44 jährigen ist eher bescheiden, aber sie hat Sparsamkeit in der Ehe gelernt, schreckt auch vor der schäbisten Unterkunft und der unbequemsten Reiseart nicht zurück. Allein der Abenteuergeist treibt die Biedermeierdame voran. Für die Gesellschaft ist die alleinreisende Frau zur Mitte des 19. Jahrhunderts etwas ganz besonderes. Sie stellt sich Herausforderungen, die bisher ausschließlich den Männern vorbehalten war und übertrumpft sie noch. Ein pfiffiger Verleger überredet sie ihre Reiseerlebnisse zu drucken. Zunächst gehören hauptsächlich Frauen zu ihren Lesern, weil sie aus ihrer einfachen Sicht viele Frauenthemen wie z.B. die Kleidung und Ernährung im gegebenen Land anspricht, bequemere, aber stets damenhafte Reisekleidung entwirft. Doch nachdem sie weitere Sprache lernt, und ihrer Sammelleidenschaft frönt, wird sie auch in wissenschaftlichen Kreisen sehr geschätzt. So werden Alexander von Humboldt, Carl Ritter und August Petermann bald auf sie aufmerksam, ja sie wird sogar am Hofe gelesen, erhält zahlreichen Ehrungen. Sie macht zwei große Reisen um den Erdball, die jeweils mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ihr zur damaligen Zeit fortgeschrittenes Alter - sie ist 44 Jahre alt als sie ihre erste Reise antritt und widmet 16 Jahre ihrer Reiselust - ist ein Vorteil, denn es schützt sie zum einen zum anderen verhilft es ihr zu manch kostenloser Weiterfahrt, sie schließt sich Reisenden zeitweise an und erweckt in so manchem Beschützerinstinkte. Aber sie lernt auch schnell mit Betrügern, Leuten, die sie übervorteilen wollen zurecht zu kommen, weiß sich durchzusetzen. So gelangt sie an die entlegensten Stellen und kann über die unterschiedlichsten Kulturen berichten. Ihre eigentlich stabile Gesundheit läßt sie jedoch einige Pausen einlegen und wird ihr schließlich zum Verhängnis.
    Mir imponierte Ida Pfeiffer ganz besonders. Ich bewundere ihren Mut allein auf diese Reisen zu gehen für die es noch keine Reiserouten gab und dann auch noch ohne Begleitung mit nur wenig Gepäck. Sie achtete immer darauf nie mehr bei sich zu haben als sie tragen konnte. Finanziell erhielt sie zu Anfang keine Unterstützung und hungerte oft um an ihr gestecktes Ziel zu erreichen. Dafür wurde sie dann mit Ländern wie z. B. Madagaskar belohnt, aber auch der hohe Norden (Island) sparte sie nicht aus.
    Gabriele Habingers Biografie gibt mir einen guten Einblick in Ida Pfeiffers Leben, ist flüssig und spannend zu lesen. Leider bleiben aber die Reiseziele und die damit verbundenen Eindrücke oftmals an der Oberfläche. Wer wie ich mehr darüber erfahren möchte, muß die weiteren Bücher kaufen. Auch die Briefe sind mit Sicherheit sehr interessant. Das Buch ist somit nur ein Einstieg und nicht umfassend, was ich an einigen Stellen doch sehr ärgerlich fand. Meine Sternchenvergabe berücksichtigt dies, ansonsten hätte ich einen Stern streichen müssen.
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
    Francois Vallejo, Monsieur Lambert und die Ordnung der Welt
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Ausgaben von Eine Wiener Biedermeierdame erobert die Welt

Taschenbuch

Seitenzahl: 160

Besitzer des Buches 1

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