Katharina Kepler: Die Hexenjagd auf die Mutter des großen Astronomen

Buch von Katja Doubek

Bewertungen

Katharina Kepler: Die Hexenjagd auf die Mutter des großen Astronomen wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Katharina Kepler: Die Hexenjagd auf die Mutter des großen Astronomen

    Soeben habe ich das Buch beendet und ich sage es gleich ich kann €nigmas Begeisterung durchaus teilen. Natürlich ist die Hexenjagd auch ein Teil der Geschichte, aber im Vordergrund steht das arbeitsreiche Leben der Katharina Kepler und die Liebe zu ihren Kindern. So ganz nebenbei erfährt man einen Menge über die Heilmethoden damals. Über so manches schüttelt man heute den Kopf, denn der Aberglaube schleicht sich überall da ein, wo es an Wissen und manchmal an Verstand mangelt. Doch es gibt auch einige Kräuter, die noch heute verwendet oder wiederentdeckt werden. Wie schnell aus angeblichen Freunden Feinde werden können, wenn diese ihren Nutzen daraus ziehen können, ist ein immerwährendes Thema und auch dem modernen Menschen nicht fremd. Katharinas Sohn Johannes, der später berühmte Wissenschaftler und Astronom, steht seiner Mutter ganz besonders hilfreich zur Seite.
    Katja Doubek gelang mit dieser Romanbiografie einen sehr anschaulichen, tiefen Blick in vergangene Zeiten über eine bewundernswerte Frau mit tragischem Schicksal.
    €nigma danke für die ausgezeichnete Empfehlung ! Auch von mir
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
    Sabine Weiß, Die Wachsmalerin
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  • Rezension zu Katharina Kepler: Die Hexenjagd auf die Mutter des großen Astronomen

    Inhalt (Amazon)
    Leonberg, Dezember 1617: Im schwer bewachten Turm des Schlosses wartet die heilkundige Katharina Kepler auf ihren Prozeß wegen Hexerei. Die ganze Stadt hat sich gegen die einstmals bewunderte Heilerin verschworen, und jetzt kann sie nur der Kaiser vor dem Scheiterhaufen bewahren. Immerhin ist ihr Sohn Johannes kaiserlicher Hofastronom –
    vielleicht gelingt ihm die Rettung ... Mit Galileo Galilei und Isaac
    Newton ist Johannes Kepler der Begründer der modernen
    Naturwissenschaft. Die unglaubliche Geschichte, wie ausgerechnet seine
    Mutter nur knapp dem Tod durch mittelalterlichen Hexenwahn entging, hat
    Katja Doubek minutiös aus den Quellen recherchiert und erzählt sie farbig wie einen historischen Roman. Es entsteht ein dramatisches
    Frauenporträt an der Schnittstelle zwischen Mittelalter und Neuzeit.
    Autorin
    Katja Doubek, geboren 1958, studierte Psychologie, Germanistik,
    Philosophie und Geschichte, ist heute als Psychotherapeutin tätig und verfaßte zahlreiche Sachbücher und besondere Lexika. Sie lebt in
    München. Zuletzt erschienen von ihr »Das Lexikon der Attentate«, »Blue
    Jeans. Levi Strauss und die Geschichte einer Legende« und »Katharina
    Kepler«.
    Meine Meinung
    Im Gegensatz zu dem, was die Kurzbeschreibung bei amazon vermuten lässt, handelt es sich hier schwerpunktmäßig nicht um ein Buch über den Hexenprozess gegen Katharina Kepler (1546 - 1626), sondern um eine vollständige Biographie dieser tapferen Frau. Der Leser erlebt die frühe Kindheit Katharinas im väterlichen Gasthaus mit, in dem die Fünfjährige hart anpacken muss. Nachdem ihre Mutter nach einer schwierigen Geburt zum Pflegefall geworden ist, wird das Mädchen in Weil der Stadt von der heilkundigen Renate Streicher erzogen und mit den gebräuchlichen Heilkräutern und -methoden vertraut gemacht. Dort findet sie in Appolonia Wellinger eine Freundin für´s Leben. Die Hinrichtung der Ziehmutter Streicher wegen Hexerei und Handels mit "gefälschten" Alraunen ist für die beiden jungen Mädchen ein schweres Trauma.
    Katharina verliebt sich in den Gastwirtssohn Heinrich Kepler, den sie - bereits schwanger mit ihrem berühmten Sohn Johannes - heiratet. Mit ihrem Mann hat sie nicht das große Los gezogen: er ist Alkoholiker und verprügelt immer wieder Frau und Kinder. Allerdings lässt seine Frau sich nicht alles gefallen, deshalb kommt es immer wieder zu lautstarken Szenen, die dazu führen, dass der Ehemann wiederholt in den Krieg zieht, um auf Seiten der Spanier als Söldner die aufständischen Geusen in den Niederlanden zu bekämpfen.
    Von Sehnsucht gepackt, lässt sie (merkwürdigerweise) ihre zwei Söhne in der Obhut ihrer Freundin Appolonia und zieht alleine los, um ihren Mann zu suchen und heimzubringen.
    Sie zieht eine Zeitlang mit ihm im Tross mit und engagiert sich sehr bei der Pflege verwundeter Soldaten. Nach ihrer Rückkehr geht die Ehe weiter wie zuvor: Streitereien, Versöhnungen, Schwangerschaften, der Tod zweier Kinder und die Epilepsie ihres zweitältesten Sohnes... es ist ein hartes Leben. Nach einigen Jahren kommt es zum vollständigen Bruch mit ihrem Mann, der wieder in den Krieg zieht und diesmal nicht heimkehrt. Katharina zieht ihre Kinder alleine groß, bestellt ihren Garten und arbeitet als Heilkundige. Dabei zieht sie sich den Neid und die Feindschaft verlogener und berechnender Bekannter zu, die hinter ihrem Rücken Rufmord betreiben und sie als Hexe verleumden. So kommt es schließlich zur Verhaftung und zum Prozess, bei dem sie - nach Jahren des Verdachts und 14-monatiger Kerkerhaft - dank des Einsatzes ihres Sohnes Johannes und dessen Studienfreundes Christoph Besold, eines renommierten Juristen, freigesprochen wird. Von der Haft geschwächt, verstirbt die alte Frau ein Jahr später am 13.4.1622.
    Dieses gut recherchierte Buch wird in der Bücherei in der Abteilung "Biographien" geführt, es ist jedoch in Romanform erzählt und deshalb besonders flüssig und ansprechend zu lesen. Die Autorin versteht es, das Leben der Katharina Kepler sehr authentisch darzustellen, so dass es wie ein Film vor meinen Augen ablief. In der Mitte des Buchs befinden sich mehrere Seiten mit alten Holzschnitten zum Thema "Hexenverfolgung" sowie Abbildungen einiger wichtiger Persönlichkeiten. Im Text finden sich immer wieder ( an diesen Stellen etwas zusammenhanglos) kleine Zeichnungen diverser damals gebräuchlicher Heilpflanzen, zu denen es im Glossar auch weitere Informationen gibt (Fundorte, Verwendungszweck).
    Für mich gehört dieses Buch zu den Lesehighlights des Jahres 2008 und ich werde sicherlich noch weitere Bücher von Katja Doubek lesen.
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Ausgaben von Katharina Kepler: Die Hexenjagd auf die Mutter des großen Astronomen

Hardcover

Seitenzahl: 415

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

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Besitzer des Buches 8

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