Buddenbrooks

Buch von Thomas Mann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Buddenbrooks

»Es ist eine hervorragende Arbeit, redlich, positiv und reich«, urteilte S. Fischers Lektor Moritz Heimann nach der Lektüre des Manuskripts über Thomas Manns ersten Roman, seinen wohl am meisten gelesenen, am meisten verbreiteten. ›Verfall einer Familie‹ – sein Untertitel scheint ihn einzureihen in eine bestimmte Gattung, aber »der Zug zum Satirischen und Grottesken«, der darin steckt, hebt ihn zugleich davon ab, gibt ihm einen eigenen Charakter, eigene Wirkung bis in die Gegenwart. Thomas Mann erzählt nur wenig verschlüsselt die Geschichte seiner Familie und ihrer Stellung in der Vaterstadt Lübeck, soweit er sie nachvollziehen, in Einzelheiten überblicken konnte, ja sogar noch miterlebt hat. Verwandte, Honoratioren und markante Persönlichkeiten seiner Jugend werden integriert. Den meisten Raum nimmt das Leben Thomas Buddenbrooks ein, »ein modernes Heldenleben«; sein Sohn Hanno wird einen langen Strich unter die Genealogie der Familie setzen und sich rechtfertigen mit den Worten: »Ich glaubte ... ich glaubte ... es käme nichts mehr ...« In denmehr als hundert Jahren seit seinem ersten Erscheinen hat der Roman unzählige Menschen in seinen Bann gezogen und hat bis heute nichts an Charme und Aktualität eingebüßt.
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Bewertungen

Buddenbrooks wurde insgesamt 132 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Tolle Familiengeschichte, aber stilistisch viel zu ausschweifend durch endlos wiederholte Beschreibungen

    Squirrel

  • Fesselnd, unbeschreiblich. Echte Perfektion. Ich bin voll und ganz begeistert.

    SirPleasant

  • Ein großartiger Roman, der das Leben und Leiden einer Familiendynastie widerspiegelt. Ein Must-Read für alle, die Fami,i

    Chattys Buecherblog

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Buddenbrooks

    Auch wenn ich für diesen anspruchsvollen Roman eine Weile gebraucht habe und mich durch einige der langwierigeren Abschnitte ein bisschen "durchkämpfen" musste, handelt es sich aus meiner Sicht hier um ein einzigartiges und lesenswertes Buch. Der Roman lebt einerseits von den Charakteren, aber auch von der überzogenen Darstellung, die der Autor an vielen Stellen gewählt hat.
    […]
    Das habe ich einerseits auch so empfunden. Andererseits denke ich, dass bei diesem Roman vor allem der Weg das Ziel ist. Als Leser weiß ich zwar bereits aufgrund des Untertitels, in welche Richtung sich die Geschichte ganz grob entwickelt. Was dann aber im Detail passiert, wie es passiert, welchen Charakteren ich dabei begegne und wie die verschiedensten Aspekte des Lebens der Buddenbrooks und der damaligen Gesellschaft charakterisiert werden, gilt es, beim Lesen zu entdecken.
    Trotz des Untertitels und des phasenweise etwas langatmigen Erzählstils, kam bei mir auch durchaus Spannung auf. Buddenbrooks ist zwar kein handlungs-intensives Buch, in dem ständig etwas passiert, aber es hält einige Wendungen und Ereignisse parat, mit denen zumindest ich nicht gerechnet hatte.
    […]
    Das habe ich mir zeitweise beim Lesen auch gedacht. Mir selbst stand sowieso ein privat geliehenes Exemplar zur Verfügung, sodass ich mir das Buch nicht extra gekauft habe. Außerdem habe ich einige Hintergrundinformationen durch die Mini-Leserunde, an der ich kürzlich hier im Büchertreff teilgenommen habe, mitbekommen. Grundsätzlich denke ich aber, dass eine kommentierte Ausgabe dieses Romans mit ausgewählten Worterklärungen, historischen und biografischen Informationen das Leseerlebnis sehr bereichern könnte, denn in dem Buch steckt viel drin.
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  • Rezension zu Buddenbrooks

    Das hat wirklich jahrelang gedauert, bis ich nun zu diesem Klassiker griff. Vielleicht verfolgten mich irgendwelche Assoziationen mit einer als Kind (?) gesehenen Verfilmung, die ich damals als total langweilig erfahren habe ? Doch liest man sich durch den Wälzer durch, kann man nur getroffen sein von der beeindruckenden Sprache von Thomas Mann. Es ist fast unvorstellbar, dass er solch ein Werk mit circa 25 Jahren schrieb. Und das meine ich sprachlich wie auch von einer Sichtweise her, die von echter Reife zeugt.
    Ich bin oft davon beeindruckt, dass viele sich von den Fragen nach « sympathischen » Hauptpersonen leiten lassen. Der oder die wären ja auf der richtigen oder sympathischen Seite. Meines Erachtens fängt aber die Verfallsgeschichte (so ja der eindeutige Untertitel, oder ist er zweideutig?) schon früh an, nicht erst mit dem Auseinanderklaffen von Positionen oder dem ökonomischen Niedergang einer Firma. Ich meine, dass Mann sehr wohl seinen Personen gegenüber in einer gewissen kritischen Distanz gegenübersteht. Nein, nicht ein offenes Bekritteln oder Schlechtmachen. Doch hinter den Charakterzeichnungen stecken doch Menschen, die sich sehr früh selber widersprochen haben, oder Wege gehen, die allein auf gesellschaftliche Konventionen Rücksicht nehmen. Das gilt nun mal für Thomas, für Antonie usw… Und auch wer sich gerne als Opfer hinstellt hat seinen Anteil gehabt. Besonders Antonie und eben auch Christian. Das zeichnet der Autor in aller Finesse und leicht durchscheinendem Spotte. Welch Standesdünkel, welch Überheblichkeit…, aber auch : welch Eingepferchtsein in Konventionen, die für « Freiheit und Größe » stehen, aber letztlich Gefangene erzeugt, Gefangene einer gesellschaftlichen Rolle.
    All das gefällt mir außerordentlich gut. Ja, oft kann man lachen oder zumindest schmunzeln angesichts der gefundenen Beschreibungen und nahezu… Witzeleien. Zur selben Zeit ist es auch tragisch. Diese Personen da sind irgendwie alle Gefangene einer Gesellschaft, von Handlungsmustern, die sie in Korsette zwängen. Wer ist wirklich eine ausgereifte Person, ein entfalteter Mensch ?
    Von mir also klare Leseempfehlung an geduldige und interessierte Leser.
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  • Rezension zu Buddenbrooks

    Was für eine unglaublich gut geschriebene Geschichte! Selbst diejenigen, die die Ausdrucksweise als altertümlich oder ähnlich empfinden, werden zugeben, dass es nicht nur eine Kunst ist, wie Mann erzählt, sondern ein Vergnügen. Sonst nerven mich allzu ausufernde oder genaue Personenbeschreibungen eher, hier sind sie das Salz in der Suppe. Der Roman ist ein üppiges historisches Familienepos, aber er ist auch eine Satire, ein Drama, ein philosophisches Lehrstück (letzteres aber leichter verdaulich als im Zauberberg).
    Inhaltlich waren es folgende Stellen, die mir besonders im Gedächtnis blieben:
    Die Todesszenen der alten Konsulin und Thomas Buddenbrooks sowie das Leiden von Hanno Buddenbrook an der Welt.
    Ich kenne mich in der Geschichte der Familie Mann nicht gut aus, vermute aber, dass Thomas Mann zu diesem Zeitpunkt bereits Menschen beim Sterben begleitet hat, sonst wäre ein derart eindringliche Schilderung dieser Todeskämpfe kaum möglich gewesen. Auch die Wut, die den Ärzten entgegen gebracht wird, die sich weigern, lindernde Medikamente wie Morphium zu geben, scheint mir seine eigene Wut zu sein.
    In Hanno, der einfach hundert Jahre zu früh gelebt hat, um mit seiner Leidenschaft für Musik und seiner Sensibilität nur die geringste Chance zu haben, versetzt sich Thomas Mann besonders intensiv hinein. Die Ängste und Zweifel eines Kindes beschreibt er wirklich so wie sie ein Kind empfindet und nicht, wie ein Erwachsener sie über ein Kind schreiben würde. Auch fand ich hier das Aufblitzen des Themas Homosexualität interessant, es findet quasi zwischen den Zeilen statt.
    Ansonsten war für mich persönlich Antonie Buddenbrook die Hauptfigur; diese naive Gläubige des Standesdünkels, die im Grunde robuster ist als der gesamte Rest der Bagage und die, als das Familienschiff schon längst untergeht, doch wieder unzerstörbar an der ach so wichtigen Außenwirkung festhält. Soll man sie betrauern oder beneiden? Beides wäre passend.
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  • Rezension zu Buddenbrooks

    Ich habe gerade das Buch zu Ende gelesen. Ich bin geschafft, aber das geht mir immer so, wenn mich ein Buch gefesselt hat.
    Vor ein paar Jahren sah ich das Werk im Kino, m. E. nach sehr beeindruckend, zumindest als ich vom Kino rauskam. Damals war ja so ein richtiger Hype um den Roman, so dass man auch in jeder Buchhandlung über das Werk gestolpert ist. Ich habe mich damals dazu "hinreißen" lassen, es auch zu kaufen. Nach einigen Monaten, als Details vom Film vergessen waren, hab ich mich dann aufgerafft und angefangen es zu lesen. "What a shit" auf den ersten Seiten. Viele Figuren, ein Kauderwelsch aus altem Deutsch, Platt und Französisch. Ich verstand gar nichts. Ergo: ich legte das Buch zur Seite.
    Vor einigen Wochen traf ich eine Bekannte wieder und wir unterhielten uns über unser gemeinsames Hobby, das Lesen. Sie erzählte, dass sie zwischendurch immer wieder mal Klassiker lese und dass diese Bücher nicht umsonst zu Klassikern geworden sind. Ich dachte mir, da kannst du dich auch mal ranwagen. Ich dachte gleich wieder an "die Buddenbrooks", hatte aber doch ein wenig Respekt davor. Also zuerst was einfacheres. Es musste "Der Weihnachtsabend" von Dickens dran glauben.
    Und dann gleich zu Thomas Mann. Allerdings habe ich mir vorher hier im Forum mal die Rezensionen angeschaut, die ja nicht alle überschwänglich sind. Allerdings waren auch Tipps dabei, so zum Beispiel einfach aus dem Internet einen Stammbaum herunterladen. Tja, Ideen muss man haben .
    Also flux angefangen, und es ging mir genau so wie vielen hier. Die ersten 20 Seiten sind schwierig, ja zäh. So viele Beschreibungen und Eindrücke. Aber mit jeder Seite wurde es besser und ich wurde gieriger. Ich hatte ja seinerzeit das Papier-Buch gekauft, habe aber zwischenzeitlich auch die Vorzüge eines ebooks kennengelernt. Gut dass es auf gutenberg.org das kostenlose ebook gibt. Gerade bei vielen Handlungspersonen kann man doch hier auf einfache Weise kurz per Rückwärtssuche nachschauen, wo diese oder jene Person schon mal in der Handlung aufgetreten ist. Hat mir unheimlich viel geholfen.
    Die Geschichte hat mich immer weiter in ihren Bann gezogen. Mit jedem Kapitel mehr. Natürlich gab es Seiten, die anstrengend waren, aber allein die Sprache des Buchs hat mich fasziniert. Die Beschreibung, der Charaktere, der Handlungsorte, aber auch der Vorgänge innerhalb der Handlungspersonen sind einfach faszinierend. Wie Thomas Mann in diesem Roman jemanden beschreibt, der, heute würde man sagen, ausgebrannt ist, ist imo eine klasse Leistung. Immerhin kannte man Burnout Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts noch nicht, zumindest nicht unter diese Namen. Einfach faszinierend.
    Auch Hanno und seine Gefühlswelt ist so wunderbar beschrieben, dass meine Vorstellungskraft aufs angenehmste angeregt wurde.
    Fazit: Ich kann "die Buddenbrooks" nur empfehlen. Eine fesselnde Geschichte in einer fesselnden Sprache geschrieben.
    Kleine Anmerkung: Bei einigen Details musste ich doch während des Lesens aufs Internet zugreifen, denn einige Ausdrücke waren mir auf Grund der Sprache um 1900 nicht bekannt. Mein ebook mit Zugriff auf Wikipedia hat's mächtig erleichtert
    Viele Grüße und immer genug Licht um zu lesen
    Thomas
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  • Rezension zu Buddenbrooks

    Inhalt: Buddenbrooks, eine aufsteigende Kaufmannsfamilie, erlebt die Wirren des 19. Jahrhunderts. Ein prächtiges Haus, ein Leben in der gehobenen Gesellschaft, wöchentliche Familientreffen. In diesem Umfeld wachsen die Sprößlinge der Familie auf und verfallen langsam an gescheiterten Ehen, Krankheiten und schlechten Geschäften.
    Meine Meinung: Ich glaube, ein bisschen wird meine Meinung zu diesem Buch beeinflusst durch die Tatsache, dass ich dank Zentralabiturs zu dieser Lektüre gezwungen wurde. Wahrscheinlich habe ich dadurch meine Objektivität zu dem Roman gänzlich verloren, aber Rezensionen sollen schließlich subjektiv sein.
    Wir beginnen in dem großen und prächtigen Haus der Familie, einem Symbol für ihren wirtschaftlichen Erfolg, und lernen eine Reihe von Personen kennen, deren Leben der Leser teilweise über ein halbes Jahrhundert verfolgt. Im Mittelpunkt stehen dabei Antonie “Tony” und ihre Brüder Christian und Thomas, deren verschiedene Charaktereigenschaften für eine vielfältige Sicht auf die Geschäfte, die Gesellschaft und die politischen Situationen ermöglichen. Thomas wird zu einem ernsten Mann, der sich fast ausschließlich für die Familienfirma interessiert und engagiert und von ständigen Sorgen um Geld und Erfolg geplagt wird. Ihm gegenüber steht der sorglose und stehts zu Späßen aufgelegte Christian, der mit eigenen Leiden zu kämpfen hat, und Tony, das Prinzesschen der Familie. Keiner von ihnen kann mir als Leser dauerhaft ans Herz wachsen, selbst wenn der ein oder andere doch ein Lächeln hervorruft.
    In fast 800 ist insgesamt genug Handlung, um bestimmt hundert Seiten zu füllen. Der restliche Teil stockt an nichtssagenden Diskussionen der Familienmitglieder, Ausflügen, Dramen und Feiern, die einzig den Zweck erfüllen, dem gesellschaftlichen Anspruch gerecht zu werden, oder Stoff für neue Diskussionen und familieninterne Streitigkeiten liefern. Zahlreiche Personen, die teilweise nur von mäßiger Wichtigkeit sind, erschweren das Lesen, gleichzeitig fixiert sich die Handlung auf wenige Orte und irgendwann kann Mann auch nicht mehr mit detaillierten Umgebungsbeschreibungen punkten.
    Einzig positiver Punkt sind die Stränge die man zur heutigen Zeit ziehen kann, falls man das Buch bis dato noch nicht aus der Hand gelegt hat. Zum Beispiel lässt sich die Konkurrenz mit der Familie Hagenström, ebenfalls als Kaufmannsfamilie im Aufstieg, und der “Verfall” der Buddenbrooks mit den wirtschaftlichen Vorgängen der Moderne etwas abstrakt vergleichen. Außerdem hat Mann ein Thema aufgegriffen, dass heute mehr denn je im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Probleme steht und zwar das stressbedingte Burn Out-Syndrom, das der Autor authentisch und schockierend beschreibt.
    Zum Film: Die neuere Verfilmung von 2008 habe ich mir im Zuge des Unterrichts ebenfalls zu Gemüte geführt und mich sehr gefreut, dass kein Versuch unternommen wurde, dem Umfang des Buches gerecht zu werden. Auch durch zahlreiche Kürzung ist er noch sehr lang und zeichnet mit relativ soliden Schauspielern genau die Eindrücke der Charaktere nach, die ich bereits bei der Vorlage hatte: unsympatische und realitätfremde Protagonisten. Dafür ist die Stimmung mit pasenden Schauplätzen und prächtigen Kostümen sehr authentisch und macht eine halbe Stunde alle anderen Längen wett, kann danach aber auch nichts mehr richten. Ein Highlight ist allerdings Justus von Dohnányi als Bendix Grünlich, über den ich mich köstlich amüsiert habe.
    Fazit: Diesem Buch kann ich nichts abgewinnen und hat mein Bild von Klassikern als öde Schwarten alles andere als positiv verändert. Wer auf langartmige und handlungsarme Familienchroniken steht, der dürfte allerdings bestens bedient sein.
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Ausgaben von Buddenbrooks

Taschenbuch

Seitenzahl: 848

Hardcover

Seitenzahl: 1.168

E-Book

Seitenzahl: 463

Hörbuch

Laufzeit: 00:08:00h

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