Gilead

Buch von Marilynne Robinson

Zusammenfassung

Serieninfos zu Gilead

Gilead ist der 1. Band der Gilead Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2004. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2020.

Bewertungen

Gilead wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

(3)
(1)
(1)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gilead

    Verlagstext
    Eine Geschichte von Väter und Söhnen, von Liebe und Tod und von Hoffnung und der unwiderstehlichen Kraft des Leben - Wie das Licht über der Prärie den Blick in die Weite lenkt und die Nähe umso bedeutender erscheinen lässt, so verleiht "Gilead" dem Leben eine ungeahnte Perspektive.
    Text zur englischen Ausgabe
    The narrator, John Ames, is 76, a preacher who has lived almost all of his life in Gilead, Iowa. He is writing a letter to his almost seven-year-old son, the blessing of his second marriage. It is a summing-up, an apologia, a consideration of his life. Robinson takes the story away from being simply the reminiscences of one man and moves it into the realm of a meditation on fathers and children, particularly sons, on faith, and on the imperfectability of man.
    The reason for the letter is Ames's failing health. He wants to leave an account of himself for this son who will never really know him. His greatest regret is that he hasn't much to leave them, in worldly terms. "Your mother told you I'm writing your begats, and you seemed very pleased with the idea. Well, then. What should I record for you?" In the course of the narrative, John Ames records himself, inside and out, in a meditative style. Robinson's prose asks the reader to slow down to the pace of an old man in Gilead, Iowa, in 1956. Ames writes of his father and grandfather, estranged over his grandfather's departure for Kansas to march for abolition and his father's lifelong pacifism. The tension between them, their love for each other and their inability to bridge the chasm of their beliefs is a constant source of rumination for John Ames.
    Fathers and sons
    The other constant in the book is Ames's friendship since childhood with "old Boughton," a Presbyterian minister. Boughton, father of many children, favors his son, named John Ames Boughton, above all others. Ames must constantly monitor his tendency to be envious of Boughton's bounteous family; his first wife died in childbirth and the baby died almost immediately after her. Jack Boughton is a ne'er-do-well, Ames knows it and strives to love him as he knows he should. Jack arrives in Gilead after a long absence, full of charm and mischief, causing Ames to wonder what influence he might have on Ames's young wife and son when Ames dies.
    These are the things that Ames tells his son about: his ancestors, the nature of love and friendship, the part that faith and prayer play in every life and an awareness of one's own culpability. There is also reconciliation without resignation, self-awareness without deprecation, abundant good humor, philosophical queries - Jack asks, "'Do you ever wonder why American Christianity seems to wait for the real thinking to be done elsewhere?'"- and an ongoing sense of childlike wonder at the beauty and variety of God's world.
    Quelle: amazon
    Die Autorin
    Marilynne Robinson, geboren 1947, ist Schriftstellerin und Universitätsdozentin. Für ihren ersten Roman, „Das Auge des Sees“, wurde sie mit dem PEN/Hemingway Award für das beste Debüt ausgezeichnet und für den Pulitzer-Preis nominiert. „Gilead“ gewann 2005 den Pulitzer-Preis und ist für weitere renommierte Literaturpreise nominiert.
    Trilogie (?)
    Reihenfolge des Erscheinens: Gilead, Zuhause, Lila
    Zeitliche Reihenfolge der Handlung: Lila, zeitlich etwa parallel Gilead und Zuhause
    Zuhause kann als Band 2 der Gilead-Serie gesehen werden, aber auch als Einzelband mit Fokus auf eine weitere Person.
    Inhalt
    Dass ein 2005 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnetes Buch in Deutschland in einem Kleinverlag erscheint, hat mich gewundert. Marilynne Robinson lässt einen weit über siebzigjährigen Priester kurz vor seinem Tod seine Lebenserinnerungen für seinen erst 6 Jahre alten Sohn niederschreiben. Die Zeit drängt – und John wird seinen Sohn nicht mehr aufwachsen sehen. Für John Ames ist es die letzte Gelegenheit, vom harten Leben seiner Vorfahren zu erzählen, sein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater zu klären und vielleicht eine Ahnung davon zu vermitteln, warum er 50 Jahre lang allein lebte, erst so spät heiratete und Vater wurde. Sein Ziel für seinen Sohn zu schreiben scheint John Ames dabei aus den Augen zu verlieren, es sind keine möglichen Fragen eines Kindes an seinen Vater, die hier beantwortet werden. Es geht um einen Krieg, der einen ganzen Landstrich aus dem Gleichgewicht brachte und Priester, die Witwen, Waisen und Kriegsversehrten nicht gerade eine Stütze waren. Für Johns eigene Kindheit waren die Probleme zwischen seinem Vater und dessen Vater prägend. So liegt es nahe, dass er mit der Niederschrift seiner Erinnerungen Fehler vermeiden will, die ihn selbst als Kind belasteten. Doch der alte Priester regelt seine letzten Dinge in einer so betörend schönen Sprache, dass ich mich seinem Mäandern durch seine Erinnerungen gern angeschlossen habe. Der alte John muss stets ein humorvoller, listiger Mensch gewesen sein. Das kommt z. B. zum Ausdruck darin, dass er seinem Nachfolger die Trauerrede in dessen Stil schreibt, die der bald auf John halten wird. Niemand soll merken, dass John die Rede verfasst hat. Doch wer weiß, vielleicht kennen seine Schäfchen ihn besser als er glaubt?
    Fazit
    Ein beeindruckendes Buch über eine ungewöhnliche Vater-Sohn-Beziehung.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Gilead

    Original : Gilead (Englisch/USA, 2004)
    INHALT :
    Ein Priester liegt im Sterben und verfasst einen Brief an seinen Sohn, in dem er auf sein bewegtes Leben zurückblickt. Er erzählt ihm von seinen Vorfahren, der Geschichte Amerikas, seinem Glauben und von der Bedeutung von Liebe und Freundschaft. Ein ruhiger und poetischer Roman, für den der Autorin der Pulitzer Prize 2005 sowie mehrere andere wichtige Literaturpreise verliehen wurden.
    « These are the things that Ames tells his son about: his ancestors, the nature of love and friendship, the part that faith and prayer play in every life and an awareness of one's own culpability. There is also reconciliation without resignation, self-awareness without deprecation, abundant good humor, philosophical queries--Jack asks, "'Do you ever wonder why American Christianity seems to wait for the real thinking to be done elsewhere?'"--and an ongoing sense of childlike wonder at the beauty and variety of God's world. » (amazon.de)
    BEMERKUNGEN :
    Im Jahre 1956 ist Prediger John Ames schon alt, dem Sterben nahe : nahezu sein ganzes Leben verbrachte er nach seiner Geburt in Kansas in Gilead/Iowa als Prediger, wie schon sein Vater und Großvater. Er hatte jung eine Kinderliebe geheiratet, die bei der Geburt ihrer Tochter Rebecca/Angeline verstarb. Diese überlebte ebenfalls nicht lange. Über Jahre hinweg bestimmt das Leben eines Predigers, die Vorbereitung der Predigten, die Begegnungen in der Gemeinde, die Freundschaft mit dem « guten alten » Boughton (ebenfalls Prediger) sein Leben. Schon betagt kommt es zu einer späten zweiten Heirat mit einer um vieles jüngeren Frau, die aber dabei die Initiative ergriffen hatte. Zusammen haben sie einen Sohn, der in der Jetzt-Zeit des Romans erst circa sieben Jahre alt ist. Niemals wird er seinen Vater als Erwachsener sehen, er wird ihn quasi nur als betagten Mann kennengelernt haben, der seine Hochform hinter sich gelassen hat.
    Und eben in diesen Gedanken schreibt Ames ihm einen ellenlangen Brief : dabei schaut er zurück auf sein Leben, seine eigene Familie mit den einschneidenden Gestalten des Großvaters und Vaters, beide ebenfalls Prediger, aber in einer gegensätzlichen Richtung. Ist der knöcherne Großvater eine alttestamentarische Gestalt, die im abolutionistischen Kampf die Waffen vertritt, tritt der Vater als Pazifist den Quäkern bei. John Ames schreibt auch über die erste Heirat, die verstorbene Tochter, sein Leben, seine Bezugspersonen, die Suche nach dem Grab des Großvaters zusammen mit seinem Vater in seiner Kindheit…
    Durchzogen werden diese Bemerkungen von einem stillen Bedauern, einer leisen Melancholie, nicht mehr « da zu sein », wenn sein Sohn selber erwachsen werden wird. Gleichzeitig herrscht eine überwältigende Stimmung von Dankbarkeit diese Seiten : über die mehr oder weniger großen Wunder und Schönheiten des Lebens. So hat dieses Buch über einen Prediger so rein garnichts Hartes oder Verdorrtes an sich, sondern hinterlässt den Eindruck eines Menschen, der sich selbst treu, seinem Gott dienen will. Sicher spielt hier das Vater-Sohn-Verhältnis eine große Rolle (er wird von anderen solchen Beziehungen sprechen), aber auch seine Freude an dem nicht mehr möglich geglaubten Glück der zweiten Heirat, und dann die Sorge um die Zukunft seiner jungen Frau und seines Sohnes.
    Viele Abschnitte lesen sich ruhig in kleinen Happen, da sie viel Nahrung bieten ! Wer hier einen Abenteuerroman sucht, wird enttäuscht werden. Ebenfalls wer in einer modischen Haltung einen verklemmten « klerikalen » Charakter sucht. Dieser Mann, sein Suchen und Schreiben berühren etwas in mir und dem spirituell aufmerksam und offenen Leser. Viele Sätze könnte man sich so herausschreiben. Und nun denke ich gerade daran, dass eine direkte Anspielung auf das Tagebuch eines Landpfarrers von Georges Bernanos (zeitweise Lektüre des Predigers) diesem « Gegenroman » eine Dimension geben könnte, die das Schicksal eines « amerikanischen Predigers in Iowa » schildern mag. In seinen Freuden vor allem ! Trotz Melancholie und Besonnenheit angesichts der eigenen Sterblichkeit, bzw der Aussicht, seinen Sohn nicht mehr heranwachsen zu sehen, überwiegt der Eindruck einer Frische und einer großen Lebensweisheit.
    Die Autorin geht nicht rein chronologisch vor. Manche Themen kommen, leicht zirkelnd, sich bewegend, unter einem anderen Licht nochmals hervor.
    Ein sehr beeindruckendes Buch, das mir Lust gibt, die zwei anderen, auch unabhängig zu lesenden, Werke um dieses Thema herum zu erforschen : dort beschreibt Marilynne Robinson aus anderer Perspektive das Leben um, bzw mit Prediger John Ames...
    AUTORIN :
    Marilynne Summers Robinson (* 26. November 1943 als Marilynne Summers in Sandpoint, Idaho) ist eine amerikanische Romanautorin und Essayistin. Sie studierte am Pembroke College, dem früheren Frauencollege der Brown University und wurde 1977 an der University of Washington promoviert.
    Sie schrieb drei bedeutende Romane, Housekeeping (1980), Gilead (2004) und Home (2008), für die sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus veröffentlichte sie eine ganze Reihe von Sachbüchern sowie Essays und Artikel in Zeitschriften wie Harper’s, The Paris Review oder The New York Times Book Review.
    Sie war Gastprofessorin an verschiedenen Hochschulen wie der University of Kent, dem Amherst College, der University of Massachusetts und der Yale University. 2010 wurde sie zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt.
    Sie unterrichtet gegenwärtig am Iowa Writers’ Workshop und lebt in Iowa City.
    ISBN: 9783865061522
    3865061524
    304 Seiten
    Brendow, Joh., & Sohn Verlag GmbH
    gebundenes Buch,
    Weiterlesen

Ausgaben von Gilead

Hardcover

Seitenzahl: 320

Taschenbuch

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 319

Hörbuch

Laufzeit: 00:09:51h

Gilead in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 12

Update: