Schloss aus Glas

Buch von Jeannette Walls, Ulrike Wasel, Klaus Timmermann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Schloss aus Glas

Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr. Jeannette Walls berichtet ohne Larmoyanz von ihrer ungewöhnlichen Kindheit in einer Familie, die man sich verrückter nicht vorstellen kann.
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Bewertungen

Schloss aus Glas wurde insgesamt 53 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Schloss aus Glas

    Inhalt/Klappentext
    Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr.
    Eine ungewöhnliche Kindheit in einer Familie, die man sich verrückter nicht vorstellen kann.
    Über die Autorin
    Jeannette Walls wurde in Phoenix, Arizona, geboren. Sie studierte am Barnard College und arbeitete über zwanzig Jahre als Journalistin in New York. Neben ihrem Debüt Schloss aus Glas (2006), das zum internationalen Bestseller avancierte, ist im Diana Verlag außerdem ihr zweiter Roman Ein ungezähmtes Leben erschienen. Jeannette Walls lebt in Virginia.
    Mein Fazit
    Es gibt Bücher, die fesseln einen schon ab der ersten Seite. Sie lassen den Leser sprach- und atemlos zurück. Jeannette Walls "Schloss aus Glas" ist zweifellos eines dieser Bücher. Wenn mir jemand vorher erzählt hätte, welches Ausmaß die Lebensgeschichte dieser Frau teilweise annimmt - ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch dann beendet hätte.
    Walls Eltern als "alternativ" zu bezeichnen, halte ich noch für stark untertrieben. In meinem Vokabular gibt es kein Wort, welches die Lebensweise dieser beiden vermeintlich Erwachsenen Personen auch nur annähernd beschreibt. Zwei erwachsene Menschen, die sich gegen ihr Elternhaus und die damals gängigen gesellschaftlichen Strukturen auflehnen und versuchen auszubrechen. Sie verlieben sich, heiraten und bekommen Kinder. Und von diesem Punkt an bricht ein lebenslanges Chaos aus, welches sie selbst nicht in den Griff bekommen und es letztlich auch droht die gemeinsamen Kinder zu verschlingen. Der Vater auf der einen Seite ein Trinker und Glücksspieler, andererseits aber auch phantasievoll und offensichtlich intelligent. Die Mutter ist emotional abhängig von ihrem Mann und, so wirkt es zumindest auf mich, psychisch krank. Die schwankenden Phasen zwischen singend und durchs Leben tanzend und sich unter der Decke verkriechen, diese egoistischen Züge "endlich mal an sich zu denken"; das klingt für mich nach einer bipolaren Störung.
    Mir ist bereits auf den ersten Seiten die Kinnlade heruntergeklappt, als sich die dreijährige Jeannette beim Kochen von Hot Dogs verbrennt. Von diesem Moment an hat mich das Buch in ein Wechselbad der Gefühle geworfen. Ich war entsetzt über die Gleichgültigkeit, die die Eltern ihren Kindern oftmals entgegenbringen. Kein noch so toll gestaltetes "Abenteuer" kann einen knurrenden Magen oder den Geldbeutel füllen, von einem Dach über dem Kopf ganz zu schweigen. Nun bemisst sich eine Kindheit gewiss nicht an der Anzahl der Spielsachen. Aber beim Lesen überkam mich das Gefühl, wie sehr man sich doch an einfachen Dingen im Leben freut. Ein Bett und eine Decke. Saubere Kleidung. Keinen Hunger leiden zu müssen. Ein Bad nehmen zu können, wann immer einem danach ist. Ein Dach über dem Kopf zu haben. Es in kalten Zeiten warm und trocken zu haben. Und an einigen Stellen auch ganz deutlich zu sehen - Regeln, die den Kindern ein Leitfaden im Leben sein können.
    Hunger und Verzicht, sozialer Abstieg, Vernachlässigung und, als die Kinder älter sind, emotionale Erpressung auf der einen Seite. Auf der anderen Seite eine "Erziehung" (wirklich nur in Anführungszeichen so zu bezeichnen) zu Unabhängigkeit, Zusammenhalt, und Selbstständigkeit. Künstlerische und persönliche Entfaltung. Wie passt das alles zusammen?! Wie kann aus einer solchen Kindheit ein gefestigter Mensch werden?
    Ich habe riesigen Respekt vor der Autorin, die diese Kindheit nicht nur einfach überlebt hat, sondern daraus auch Lehren für ihr eigenes Leben gezogen hat und, den letzten Seiten des Buches zufolge, auch ihren Frieden damit gemacht hat.
    Ich fand es sehr interessant, dass die Autorin die Geschichten aus einer gewissen inneren Distanz erzählt hat. Eine Bewertung der jeweiligen Situation überlässt sie dem Leser. Und der wird von einer skurrilen Geschichten in die nächste geworfen. Fassungslosigkeit, ungläubiges Staunen, Entsetzen, Traurigkeit, Wut - die ganze Palette an Gefühlen hat dieses Buch in mir hervorgerufen. Zwischendurch auch kleine Episoden, die die Naivität eines Kindes offenbaren. Z.B. wie Jeannette und Brian sich den Begriff "Freudenhaus" erklären. Bis sie viele Jahre später in der harten Realität ankommen und erkennen, was es damit auf sich hat.
    "Schloss aus Glas" ist so unglaublich, es klingt wie eine ausgedachte Geschichte und ist doch real. Es ist ein wahnsinnig berührendes Buch, dass den Leser so schnell nicht loslässt. Von mir gibt es dafür
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  • Rezension zu Schloss aus Glas

    Seit wenigen Wochen kann man in den Kinos sehen, was Hollywood aus diesem autobiographischen Roman gemacht hat. Hier geht es um Jeannette Walls, die sich als ein glückliches Kind betrachtet: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr. Jeannette Walls berichtet ohne Larmoyanz von ihrer ungewöhnlichen Kindheit in einer Familie.
    Auf den ersten Blick wirkt das Cover dieses Buches heiter und harmonisch. Man sieht eine Familie vor einem schweren amerikanischen Wagen stehen. Der Vater trägt ein kleines Kind auf seinen Schultern; die Mutter steigt aus der geöffneten Wagentür und betrachtet die karge Landschaft. Die Kinder stehen dicht nebeneinander und wirken zufrieden. Aber am blauen Himmel ziehen bereits dunkle Wolken auf, die das drohende Unheil ahnen lassen.
    Auch der Titel ist vieldeutig. Das vielbeschworene Schloss aus Glas ist ein schöner Traum, der im Laufe der Zeit in tausend Scherben zerbrechen wird. Der Vater der Autorin will ihr alle Sterne am Himmel schenken, ist aber nicht imstande, für seine Familie Verantwortung zu übernehmen. Ihre Sehnsucht nach einem harmonischen Heim wird sich niemals erfüllen.
    Die Erinnerungen von Jeannette Walls setzen mit ihrem 3. Lebensjahr ein und reichen bis zu ihren Studienzeiten, wo sie sich von ihren Eltern im wahrsten Sinne des Wortes "befreit". Mit ihren Geschwistern wächst Jeannette unter schwierigen Lebensumständen auf. Ihre Eltern sind nicht in der Lage, ihre Pflichten zu erfüllen. Ihr Vater ist nicht dumm, hat aber ein massives Alkoholproblem und verliert immer wieder seine Anstellungen. Ihre Mutter hat eine gute Ausbildung als Lehrerin, sieht sich selbst aber als Künstlerin und malt und schreibt lieber anstatt sich um ihre Kinder zu kümmern. Die Kinder sind sich selbst überlassen, mit physischem und psychischem Missbrauch konfrontiert und an der Grenze zur Verwahrlosung.
    Die Familie Walls lebt von der Hand in den Mund und muss immer wieder ihre Wohnorte verlassen, weil sie ihre drückenden Schulden nicht bezahlen kann, Nach und nach verlassen alle (erwachsenen) Kinder das sinkende Schiff und suchen ihr Heil in einer Großstadt; die Eltern wollen sie nicht loslassen, halten aber an ihren Vorstellungen vom selbstbestimmten Leben fest und gleiten unaufhaltsam in die Obdachlosigkeit ab.
    Jeannette Walls schreibt in einem distanzierten, larmoyanten Ton und verlässt niemals die Perspektive des betroffenen Kindes (beziehungsweise der Jugendlichen zu einem späteren Zeitpunkt). Sie erhebt keine schreiende Anklage, sondern bemüht sich um eine ausgewogene Darstellung. Ihre Eltern sind keine "Monster", die ihre Kinder körperlich und seelisch mißhandeln, sondern besitzen durchaus positive Eigenschaften. Allerdings sind sie in jeder Hinsicht beratungsresistent und kämpfen nicht gegen ihre psychischen Krankheiten an.
    Dieses schonungslos ehrliche Buch kann keinen Leser kalt lassen. Von mir gibt es eine klare Lese
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  • Rezension zu Schloss aus Glas

    Ein Roman, der sicherlich in meiner Erinnerung bleibt. Ein unvergessliches Erlebnis, ich bin froh, dass die Autorin die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend mit uns geteilt hat.
    Beim Lesen habe ich ein wahres Wechselbad der Gefühle erlebt: Vom Schockiert sein bis hin zu Glücksgefühlen, wenn alles mal gut ging.
    Einige Seiten habe ich mich tapfer geschlagen, ohne in Tränen auszubrechen, dann habe ich aufgegeben und meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Das Buch lebt von Gefühlen. Stellenweise dachte ich, mir fällt der Kopf ab, vom lauten Schütteln, und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Es hörte sich teilweise so unglaublich an, und dennoch bin ich mir sicher, dass die Autorin eine wahre Geschichte erzählt.
    Eine Geschichte, die mich von der ersten Seiten an fesselte und nicht mehr los lies, auch jetzt noch, nachdem ich das Buch beendet habe, sind meine Gedanken immer wieder mal bei den Protagonisten.
    Ganz besonders hat mich angesprochen, dass die Autorin keine Anklage erhebt, sie wertet nicht, sonder schlicht und einfach ihre Geschichte erzählt, und lässt dem Leser die Möglichkeit seine eigene Schlüsse zu ziehen.
    Ein wunderbare Buch, was mich sehr bewegt hat.
    Von mir
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Ausgaben von Schloss aus Glas

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

Hardcover

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 401

Hörbuch

Laufzeit: 00:06:20h

Schloss aus Glas in anderen Sprachen

  • Deutsch: Schloss aus Glas (Details)
  • Englisch: Glass Castle (Details)

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