Mehr als nur ein Traum

Buch von Elisabeth Büchle

  • Kurzmeinung

    Hiyanha
    Eigentlich eine ganz gute Geschichte, aber versteckt hinter einer furchtbar schwülstig-schnulzig-kitschigen Schreibe

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Mehr als nur ein Traum

Felicitas hat trotz ihrer jüdischen Wurzeln Nazideutschland überlebt. Ein unerwartetes Erbe führt die junge Frau Anfang der 1960er-Jahre in den Süden der Vereinigten Staaten, mitten hinein in die brodelnden Rassenunruhen. Trotz aller Warnungen freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an - und macht sich damit rasch Feinde, die bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen. Welchem ihrer neuen Nachbarn kann sie trauen? Ein riskantes Verwirrspiel inmitten der aufgeheizten Stimmung am Mississippi nimmt seinen Lauf ...
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Bewertungen

Mehr als nur ein Traum wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Meinungen

  • Eigentlich eine ganz gute Geschichte, aber versteckt hinter einer furchtbar schwülstig-schnulzig-kitschigen Schreibe

    Hiyanha

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mehr als nur ein Traum

    Deutschland 1963: Felicitas hat es geschafft, die grausamen Jahre im Nazideutschland zu überleben. Oft musste sie sich die kleinsten Verstecke suchen um zu überleben, Verfolgung und Hass drohte ihr mit ihren jüdischen Wurzeln überall.
    Doch sie hat es geschafft, eine gute Anstellung als Fotografin zu bekommen. Unerwartet erhält sie einen Brief einer Anwaltskanzlei, dass sie Erbin eines Nachlasses im Süden der Vereinigten Staaten ist. Nach einigem Überlegen nimmt sie dann schließlich das Erbe an. Sie reist samt ihrem Hab und Gut in den Süden der USA – genauer gesagt nach Mississippi um dort das Erbe anzutreten. Sie freut sich ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und ist voller Hoffnung, auf ihren Neustart in ein neues Leben. Kaum dort angekommen, freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an. Alle Warnungen dies zu unterlassen, ignoriert sie. Doch die Welt um sie herum verändert sich immer mehr. Die Rassenunruhen beginnen mehr und mehr zu brodeln. Sie weiß irgendwann nicht mehr, wem sie noch Vertrauen schenken kann und bringt sich selber immer mehr in Gefahr….
    Ich habe zu Beginn des Jahres den für mich ersten Roman der Autorin kennengelernt „Unter dem Mitternachtsmond.“ Das Buch und der wundervolle Schreibstil hatten mich damals schon so gepackt, dass ich es kaum erwarten konnte, bis jetzt das neue Buch erschienen ist.
    Mit ihrem historischen Roman „Mehr als nur ein Traum“ entführt Elisabeth Büchle den Leser in den Süden der Vereinigten Staaten - an den Mississippi.
    Alleine schon das Cover des Buches ist wunderschön oder man könnte auch dem Titel bereits hier zustimmen: Mehr als nur ein Traum!! Der Pick-Up, die unwegsamen Pisten eingebettet in die sich biegenden Bäume abgerundet von den traumhaften Magnolien und alles im Schatten des zarten Sonnenlichtes, welches sich den Weg durch die Bäume sucht.
    Die Charaktere sind liebevoll, authentisch und detailliert ausgearbeitet. Auch die Beschreibungen der Schauplätze sind so bildlich dargestellt, dass man sich wie in die Geschichte reinversetzt fühlt. Als Leser erlebt man alle Schicksalsschläge der Protagonisten mit. Man liebt, leidet, fiebert und hofft, weint und lacht. Zum Ende hin spürt man immer mehr die Hoffnungslosigkeit mit und die Traurigkeit der sinnlosen Kämpfe zwischen Weißen und Schwarzen.
    Die junge Felicitas hatte einen harten Überlebenskampf zu der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Mit ihrer liebevollen Art hat sie das Herz am rechten Fleck. Mit ihrer offenen, ehrlichen Art macht sie sich schnell Freunde, aber durch ihr großes Herz und die Liebe zu Menschen aller Rassen leider auch zugleich Feinde. Ihre etwas tollpatschige Art rettet ihr letztendlich in einer ausweglosen Situation das Leben. Landon Brown ist einer der örtlichen Deputys, er kennt die Gegend am Mississippi wie seine linke Westentasche, da er dort aufgewachsen ist. Die Bewohner in der Stadt und auch im Dorf sind im alle jahrelangen Wegbegleiter gewesen. Er scheint ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben, lässt aber niemand in die Karten schauen. Sein Partner Sam ist ein noch größeres Geheimnis. Birdie, Lily, Abner und die vielen weiteren schwarzen Bewohner des Dorfes draußen im Wald sind jeder auf seine Art ganz besondere liebenswerte Charaktere. Birdie ist besonders fest in ihrem Glauben zu Gott verankert. Ihr immerwährend großes Herz, ihre Geduld für jeden ein offenes Ohr zu haben und ihr unentwegter Wunsch Vergebung und Verzeihen in ihrem Leben wiederspiegeln zu lassen, machen sie zu einem ganz besonderen Menschen.
    „Nein Tess, du hast aus deinem Herzen gehandelt. Daraus kann Dir niemand einen Vorwurf machen. Und du selbst darfst das ebenfalls nicht. Du trägst keine Schuld daran, dass die Seelen mancher Menschen gefangen sind in Hass und Vorurteilen.“
    Nebenbei gibt es noch viele weitere Protogonisten, die der Geschichte immer neue Wendungen und stets Spannung verleihen. Erwähnenswert ist hier besonders noch Kerstin, Felicitas beste Freundin aus Deutschland. Sie spürt direkt, dass mit dem vermeintlichen Erbe irgendetwas nicht stimmen mag. Ihr Freund Christoph wurde nach Vietnam abkommandiert, hier ist auch ein Ort des Geschehens.
    Die detailgetreuen landschaftlichen Beschreibungen der teils unberührten Natur und Gegend rund um den Mississippi mit seinen vielen kleinen Ausläufern runden diese wundervolle Geschichte ab. Ich habe mich während der ganzen Zeit gefühlt, als wäre ich Teil des Romans und Beobachter auf den unterschiedlichen Schauplätzen.
    Bereits im Prolog geht es spannend los in die Geschichte. Die Autorin schreibt packend, flüssig und zugleich sehr einfühlsam. Der Spannungsbogen steigert sich im Laufe der Handlung immer mehr und erreicht seine Höhe passend zum finalen Ende.
    Die historischen Hintergründe wurden von der Autorin sehr detailliert recherchiert und dargestellt. Der Roman hat drei Orte, die in der Geschichte alle miteinander verwoben sind: Deutschland, den Süden der USA und Vietnam. Teil der Geschichte sind auch historisch belegte Personen. Sehr gut finde ich, dass man zu diesen Personen weitere Informationen im Anhang lesen kann.
    Viele Themen der damaligen Jahre sind in die Geschichte verarbeitet. Einen großen Teil nehmen die Rassenunruhen ein. Die Erniedrigungen und brutalen Kämpfe der Weißen gegen die Schwarzen. Inmitten dieser ganzen Unruhen Martin Luther, mit seinem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit, Gleichberechtigung aller Rassen sowie Aufhebung der Rassengesetze.
    Auch Teil der Geschichte sind die Verbindungen des Ku-Klux-Klans und seinen Machenschaften - der Klan durch den viel Angst und Schrecken verbreitet wurde unter den Menschen. Das brennende Kreuz ist ein markantes Symbol des rassistischen und gewalttätigen Geheimbundes und ist auch in dieser Geschichte passend eingearbeitet.
    Geschickt eingewebt sind die christlichen Aspekte, die immer wieder in der Geschichte zu finden sind. Sie sind in keiner Weise aufzwängend sondern gut in das Geschehen verpackt. Gerade das Vertrauen in Gott, Hoffnung und Vergebung sind hier eindrucksvoll in die Szenen verwoben. Auch das Thema Gebet ist hier stimmig in die Geschichte mit eingebracht.
    „Birdie sagt immer, dass Gott uns alle in einer wunderbaren Vielfalt geschaffen hat.“
    „Mehr als nur ein Traum“ ist ein tiefgründiger, bewegender, historischer Roman der den Leser wie in einem Strudel mitzieht und lange nachhallt. Für mich hätte der Roman noch lange weitergehen können. Wie schon der Titel und das Cover es beschreibt, so ist die Geschichte tatsächlich ein Traum für einen Leser dieses Genre.
    Ich vergebe 5 Sterne…... leider sind mehr nicht möglich, verdient hätte dieser Roman deutlich mehr. Er wird lange in Erinnerung bleiben und ist tatsächlich eines meiner absoluten Lieblingsbücher geworden.
    Von mir gibt es ganz klar eine absolute Leseempfehlung!
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  • Rezension zu Mehr als nur ein Traum

    60er Jahre. Die 26-jährige Felicitas Jecklin ist eine Überlebende des Holocaust. Nachdem sie Verfolgung und Hass erdulden und sich oftmals verstecken musste, ist sie nun als Fotografin sehr erfolgreich. Als sie einen Brief von einer Anwaltskanzlei erhält, dass sie Erbin eines Nachlasses in Amerika ist, wundert sie sich zuerst, denn sie hatte angenommen, dass alle anderen Familienmitglieder tot sind. Felicitas verlässt Deutschland mit dem Traum von einem Neuanfang im Gepäck und reist in die USA, um in Mississippi ihr Erbe anzutreten. Felicitas wähnt die Vergangenheit hinter sich. Als weltoffener Mensch hat sie keinerlei Berührungsängste und macht keine Unterschiede zwischen ihren Mitmenschen. Doch sie muss leider hautnah feststellen, dass hier ein schlimmer Kampf Weiß gegen Schwarz geführt wird. Gleichberechtigung gibt es nicht, der Rassenhass ist tief in den Herzen der Menschen verankert. Während Martin Luther King über seinen Traum von Freiheit spricht, wird die Welt um Felicitas zu einem Hexenkessel, der sich immer mehr hochschraubt und auch sie sich in Gefahr befindet…
    Elisabeth Büchle hat mit ihrem Buch „Mehr als nur ein Traum“ einen sehr spannenden, vielschichtigen und gleichzeitig anrührenden historischen Roman vorgelegt, den der Leser, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen kann. Der Schreibstil ist flüssig und einfühlsam, aber er beschönigt auch nichts. Schon im Prolog wird der Spannungsbogen recht hoch angelegt und steigert sich innerhalb der Handlung immer mehr in die Höhe bis zum finalen Schluss. Die Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von 1961 bis 1964, gleichzeitig verteilt sie sich auf drei Orte: Deutschland, Mississippi/USA und Vietnam. Die Autorin hat den historischen Hintergrund sehr intensiv und akribisch recherchiert und mit ihrer Handlung verwoben, wobei sie auch historisch belegte Personen in ihrer Geschichte auftreten lässt. Gleichzeitig lässt sie den Leser an vielen problematischen Themen teilhaben. Da geht es zum einen um den Rassismus in den USA, der Kampf Weiße gegen Schwarze und die Bewegung von Martin Luther King. Ebenso erwähnenswert zu der Zeit ist die Verbindung des Ku-Klux-Klans, der Angst und Schrecken verbreitet hat mit seinen brennenden Kreuzen und so manchen Gräueltaten und leider bis heute noch seine Anhänger hat. Zudem wurde zur damaligen Zeit die Anzahl der entsendeten Soldaten nach Vietnam erhöht, wo 1962 dort schon die ersten Luftangriffe auf die vietnamesische Bevölkerung stattfanden. Durch die grandiose Umsetzung der Autorin und durch ihren sehr eingängigen Erzählstil vermittelt sie dem Leser das Gefühl, Geschichte hautnah mitzuerleben.
    Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgestaltet, durch die individuellen Eigenheiten und persönlichen Schicksalen wirken sie sehr authentisch und lebendig. Der Leser kann sich mit ihnen identifizieren und mit ihnen leiden, fühlen, Freude empfinden oder auch Resignation, Wut und Hoffnungslosigkeit. Felicitas ist eine impulsive junge Frau, die bereits einen harten Überlebenskampf hinter sich hat, sich jedoch dadurch nicht unterkriegen ließ, mit ihrer offenen und ehrlichen Art dem Leben die Stirn bietet und positiv in die Welt schaut. Sie hat geht vorurteilsfrei auf die Menschen zu und macht keine Unterschiede zwischen Hautfarbe oder Religion. Felicitas ist hilfsbereit und strahlt eine Stärke aus, die bewundernswert ist. Landon Brown ist Deputy und eine örtliche Größe. Er wirkt meist undurchsichtig und lässt sich nicht in die Karten schauen. Er ist in Mississippi aufgewachsen und kennt die Bewohner der Stadt sehr genau. Birdie ist eine alte farbige Dame, die tief in ihrem Glauben verankert ist und für die Menschen in ihrer Umgebung immer ein offenes Ohr sowie hoffnungsspendende Worte bereit hat. Sie fasziniert durch ihre einzigartige Nächstenliebe und die große Gabe zu verzeihen. Auch die weiteren Protagonisten geben der Handlung mit ihrem Auftreten zusätzlich Spannung und machen die Geschichte rundherum perfekt.
    Der christliche Aspekt in diesem Buch wird zum einen durch die eingestreuten Gebete deutlich. Doch es geht hier auch um Vergebung und um Hoffnung. Sehr eindrucksvoll sind die Szenen, die die Ungerechtigkeiten an der farbigen Bevölkerung zeigen und die getreu der Bibel immer auch noch die andere Wange hinhalten. Die Tiefe ihres Glaubens ist beeindruckend und zeugt von Stärke, Mut und dem Vertrauen in Gott.
    „Mehr als nur ein Traum“ ist ein eindrucksvoller, historischer Roman, der so authentisch wirkt, dass er den Leser atemlos zurücklässt und noch lange nachhallt, nachdem die letzte Seite gelesen ist. Absolute Leseempfehlung für ein absolutes Highlight und eine unvergessliche Geschichte! Chapeau, Frau Büchle!
    Ein wirklich umwerfendes Buch für !!!
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  • Rezension zu Mehr als nur ein Traum

    Spannend bis zur letzten Seite
    „Mehr als nur ein Traum“ beginnt mit einem Prolog, der von einem einsamen Mord erzählt. Es ist das Jahr 1961, ein kleiner Ort im Bundesstaat Mississippi. 2 Jahre später setzt dann die eigentliche Handlung ein. Felicitas ist eine junge Frau, die schon einiges in ihrem Leben erdulden musste. Sie kommt in die USA mit dem Traum, ein neues Leben beginnen zu können. Die Erbschaft eines kleinen Hauses ermöglicht der Fotografin diesen Wunsch. Doch was sie nicht ahnt, ihre Vergangenheit holt sie schnell ein. Gerade hier könnte die Kluft zwischen Schwarz und Weiß nicht größer sein. Der Kampf um Gleichberichtigung ist im vollen Gange, Martin Luther King ruft zu Frieden und Vernunft auf, doch der Rassenhass steckt viel zu Tief in den Menschen fest. Felicitas gerät hinein in diesen Kampf um Gleichheit und Freiheit.
    Elisabeth Büchle erzählt eine berührende Geschichte von Menschen, die mitten in diese Unruhen geraten. Das Schicksal von Felicitas und ihren Freunden geht unter die Haut. Nicht nur, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, es hat mich tief berührt. Es gab so einige Stellen, wo mir das Lesen etwas schwer viel und ich Tränen in den Augen hatte. Dazu beigetragen hat sicherlich der schöne Erzählstil der Autorin. Geschickt hat sie es verstanden von dem Schicksal der Menschen zu erzählen, gleichzeitig aber auch die wunderbare Landschaft so detailreich geschildert, dass man direkt Bilder im Kopf hatte. Ich jedenfalls konnte Felicitas deutlich auf der Veranda ihres Hauses sitzen sehen.
    Die einzelnen Charaktere der Geschichte haben mich gar nicht mehr losgelassen. Nicht nur Felicitas ist mir mit ihrer Art ans Herz gewachsen, auch die vielen anderen Protagonisten, wie der Deputy Landon Brown, oder Lily, die so verzweifelt nach ihrem Bruder gesucht hat, dass es mich zu Tränen rührte. Ich konnte ihre Stimme deutlich hören, wie sie nicht mehr ruft, sonder aus lauter Verzweiflung zu singen beginnt. Einfach nur wunderbar erzählte Szenen, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Natürlich ist die Handlung nicht so leicht zu verarbeiten, es geht hier um Rassenhass und einiges mehr, aber trotzdem ist es der Autorin gelungen, ihre Geschichte so zu verpacken, dass man sie gern liest und mit den Protagonisten mitfühlen und leben kann. Der Erzählstil zieht einen regelrecht in den Bann und die Spannung steigt von Seite zu Seite.
    Am Ende gibt es ein kleines Personenregister, der wichtigsten historischen Charaktere und in einem Anhang werden verschiedene unklare Begriffe erklärt.
    „Mehr als nur ein Traum“ ist eine wunderbare, tiefgründige Geschichte aus der Mitte der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Sie ist spannend, bis zur letzten Seite, erzählt glaubhaft von den Ereignissen dieser Zeit und lässt den Leser aber auch ein wenig nachdenklich zurück. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, vielleicht ist es sogar das bis jetzt beste Buch der Autorin. Ich mag ihren Erzählstil schon lange, aber hier hat sie unglaubliche Arbeit geleistet, und auch wenn die Geschichte von Felicitas fiktiv ist, genau so könnte sie sich trotzdem ereignet haben.
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Ausgaben von Mehr als nur ein Traum

Hardcover

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 449

Besitzer des Buches 10

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