Frau Einstein

Buch von Marie Benedict, Marieke Heimburger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Frau Einstein

War Albert Einsteins erste Frau Mileva Marić das eigentliche Genie in der Familie? Dieser Roman rückt zum ersten Mal Mileva Marić in den Mittelpunkt der Geschichte um die Entdeckung der Relativitätstheorie. Die erste Frau des Nobelpreisträgers war maßgeblich beteiligt an seinen wissenschaftlichen Errungenschaften. Zürich 1896: Mileva Marić, aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen in Serbien, ist eine der ersten Frauen, die am Polytechnikum studieren dürfen. Gegen alle Vorurteile und Widerstände gehört die ehrgeizige junge Frau bald zu den Besten ihres Faches. Ihr großes Talent für Mathematik bleibt auch einem ihrer Kommilitonen, dem charismatischen Physikstudenten Albert Einstein, nicht lange verborgen. Die beiden tauschen sich über ihre Arbeit aus, verlieben sich und werden ein Paar. Zusammen arbeiten sie an der Relativitätstheorie, zunächst weitgehend gleichberechtigt. Doch als Mileva schwanger wird und ihre gemeinsame Forschung die erste öffentliche Aufmerksamkeit erhält, wird sie immer unsichtbarer im Schatten ihres Mannes, der als strahlendes Genie bis heute weltberühmt ist.
Weiterlesen

Serieninfos zu Frau Einstein

Frau Einstein ist der 1. Band der Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Reihe. Diese umfasst 5 Teile und startete im Jahr 2016. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Bewertungen

Frau Einstein wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

(2)
(8)
(2)
(0)
(0)

Meinungen

  • ein sehr interessanter Roman aus der Sicht der Ehefrau von Albert Einstein

    Emili

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Frau Einstein

    Im Herbst 1896 schreibt sich die Serbin Mileva Marić als einzige Frau für das Studium der Mathematik und Physik an der Universität Zürich ein. Ihr Kommilitone Albert Einstein zeigt reges Interesse für die blitzgescheite junge Frau und stört sich auch nicht an ihrer Gehbehinderung. Bald ist er gern gesehener Gast beim Musizieren mit Milevas Freundinnen und begleitet sie auf Ausflügen und Wanderungen.
    Als die junge Frau 1901 schwanger wird, geraten die Verliebten in eine schwierige Situation. An eine Ehe ist nicht zu denken, da Albert noch immer keine feste Anstellung hat. Mileva hingegen konnte ihr Studium nicht erfolgreich abschließen, und bringt als ledige Mutter auch noch Schande über sich und ihre Familie. Mit der Heirat 1903 scheint sich doch noch alles zum Guten zu wenden, allerdings muss Mileva dafür einen hohen Preis zahlen.
    Die Idee, über Albert Einsteins hochbegabte erste Frau Mileva einen Roman zu schreiben, hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin lässt ihre Protagonistin in der Ichform erzählen, wodurch sie dem Leser ihre Sicht der Ereignisse sehr eindrucksvoll nahebringen kann. Beinahe die Hälfte des Buches befasst sich mit den ersten Jahren des Kennenlernens, den gemeinsamen Unternehmungen und wissenschaftlichen Disputen bis zur Geburt der unehelichen Tochter.
    Besonders gut ist es Marie Benedict gelungen, die strengen gesellschaftlichen Konventionen der damaligen Zeit darzustellen. Eine junger, aufstrebender Akademiker durfte sich in der sittenstrengen Schweiz keinen moralischen Fauxpas leisten, wenn er Aussicht auf eine sichere Anstellung haben und seine Karriere vorantreiben wollte. Für heutige Leser ist es schwierig zu verstehen, warum Albert Einstein so gar nichts von seiner erstgeborenen Tochter wissen wollte, obwohl er die Mutter des Kindes 1903 ja ohnehin geheiratet hatte.
    Sehr gut hat die Autorin herausgearbeitet, wie die hochintelligente Mileva durch Ehe und Mutterschaft langsam immer weiter in die ihr von Haus aus zugedachte Rolle gedrängt wurde. Wie sehr sie tatsächlich an der Entstehung der Relativitätstheorie beteiligt war, wird sich kaum noch feststellen lassen, doch hat Marie Benedict ihre eigene Theorie dazu sehr glaubwürdig entwickelt. Milevas weitere Beschäftigung mit der Physik trotz ihrer Heirat und den vielen Verpflichtungen musste schließlich den Anforderungen des Alltags weichen. Ohne akademischen Abschluss und ohne Unterstützung ihres Mannes konnte sie - im Gegensatz zu Madame Curie - mit keiner eigenen Karriere rechnen. Während Albert Einsteins kometenhaftem Aufstieg entfernte sich das Ehepaar immer weiter voneinander. Für den berühmten Physiker war seine erste große Liebe letztlich nur noch eine Haushälterin, mit der er keine Gesprächsbasis mehr hatte.
    Dieses Auseinanderleben, aber auch den Einfluss der Gesellschaft auf Frauen, die aus den üblichen Normen auszubrechen versuchen, hat die Autorin in ihrem Roman sehr gut beschrieben. Nur durch besonders günstige Umstände konnte ein solches Vorhaben gelingen; Mileva Einstein war so viel Glück nicht beschieden.
    Nicht nur inhaltlich, auch stilistisch fand ich den Roman sehr unterhaltsam und lesenswert. Das Studentenleben mit den vielen anregenden Diskussionen, der Caféhauskultur, den Ausflügen und Wanderungen in die schöne Schweizer Bergwelt sind genauso lebendig und bildhaft beschrieben wie die späteren Kontroversen und Konflikte des Ehepaares.
    In den Anmerkungen erfährt der Leser von den Beweggründen der Autorin, sich mit dem gewählten Thema auseinanderzusetzen, von Fiktion und Wahrheit. Mich hat dieser Roman jedenfalls neugierig gemacht auf das tatsächliche Geschehen im Hause Einstein.
    Lesenswerte
    Weiterlesen
  • Rezension zu Frau Einstein

    1896 Zürich. Die Serbierin Mileva Maric, deren wohlhabende Familie und besonders ihr Vater sie immer gefördert haben, tritt am Züricher Polytechnikum als erste Frau ihr Studium in Mathematik und Physik an. Schnell wird ihr klar, dass sie in eine Männerdomäne eingedrungen ist, denn sie muss sich der Vorurteile ihrer Kommilitonen erwehren und gleichzeitig mit ihrer Intelligenz punkten, was natürlich Neid und Missgunst hervorruft. Allerdings ist unter ihnen einer, der nicht nur ihr Wissen bewundert, sondern ihr auch sonst zugetan ist. So trifft Mileva auf Albert Einstein und bald kommen sich die beiden näher und verlieben sich. Milevas Eltern stehen der Beziehung zu Einstein eher skeptisch gegenüber, aber auch das wirkt sich nicht auf ihre Liebe aus. Jedoch bekommt die Beziehung bald einige Risse, obwohl die beiden intellektuell auf einer Ebene liegen, als nur Albert für gemeinsame wissenschaftliche Erkenntnisse die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit weckt und Mileva auch sonst außen vor lässt, nachdem sich der Erfolg eingestellt hat.
    Marie Benedict hat mit ihrem Buch „Frau Einstein“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman mit biographischem Hintergrund vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll und gleichzeitig fesselnd und erzählt aus der Sicht von Mileva in der Ich-Form. Schnell taucht der Leser in Milevas Welt ein und darf an ihrem Leben teilhaben, ihre Gedanken und Gefühle kennenlernen. Durch die gute Recherche der Autorin erhält der Leser Einblick in die damalige Welt, in der eine Frau keinen leichten Start an einer Universität hatte, da dies als reine Männerdomäne galt. Frauen wurden keine besonderen Fähigkeiten in Bezug auf Mathematik, Physik und Wissenschaft im Allgemeinen zugetraut. Es bedurfte also eines sehr gefestigten und starken Charakters, um sich dieser Männerdominanz auszusetzen und zu bestehen. Gleichzeitig gewährt die Autorin einen Blick in das Zusammenleben von jungen Frauen, die alle ein Ziel vor Augen haben: das Studium.
    Die Charaktere sind sehr lebendig ausgestaltet und in Szene gesetzt worden. Sie wirken authentisch und realitätsnah. Mileva ist eine intelligente junge Frau, die sich, obwohl körperlich gezeichnet, mit einem Studium einen Traum erfüllt. Sie ist emanzipiert und weiß sich durchzusetzen, auch wenn es sie innerlich verletzt, von ihren Kollegen so minderwertig behandelt zu werden. Wahrscheinlich hat sich Albert Einstein deshalb auch idealer Mann an ihrer Seite herauskristallisiert, weil er ihren Geist und ihr Wissen anziehend fand. Mileva ist mit Albert Einstein zu Beginn der Beziehung zwar auf Augenhöhe, allerdings lässt sie sich von ihm immer mehr in den Hintergrund drängen, je mehr Erfolg die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse haben. Einstein entpuppt sich daher als nicht besser als seine alten Kommilitonen, die sich am Wissen anderer bereichern und den Erfolg für sich verbuchen wollen. Sie können nicht teilen oder zugeben, dass sie es nicht allein geschafft haben. Albert wird als egoistischer Mann dargestellt, der nicht mal seine eigene Tochter anerkennen will und Mileva am Ende auch noch betrügt. Und Mileva hatte zu Beginn das Image einer starken Frau, die am Ende doch zu schwach war, sich durchzusetzen. Die Frage im Hinterkopf bleibt allerdings immer: ist es wirklich so gewesen oder ist es Teil der fiktiven Interpretation der Autorin.
    „Frau Einstein“ ist sehr interessanter und unterhaltsamer historischer Roman über eine Frau, die sich in einer Männerwelt einen Platz erkämpft, am Ende doch zurückstecken muss und deren eigenes Können nur so wenig gewürdigt wurde. Eine Leseempfehlung für diese Geschichte!
    Gute gemachte .
    Weiterlesen

Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Frau Einstein

    Inhalt
    Zürich 1896: Die hochbegabte Serbin Mileva Marić zählt zu den wenigen Frauen, die am Polytechnikum zu einem Studium der Mathematik und Physik zugelassen werden. Trotz ihrer Gehbehinderung erweckt sie das Interesse ihres Kommilitonen Albert Einstein, der ihr den Zugang zu wissenschaftlichen Diskussionsrunden im Freundeskreis ermöglicht. Bald stehen gemeinsame Musikstunden auf dem Programm, Wanderungen und Ausflüge werden unternommen.
    Als Mileva 1901 schwanger wird, gerät das Liebespaar in eine schwierige Lage. Die Studentin schafft ihre Diplomprüfung nicht, und auch an Heirat ist nicht zu denken, da Albert noch keine Anstellung gefunden hat. Finanziell ist er weiterhin von seinen Eltern abhängig, die Mileva als Schwiegertochter jedoch strikt ablehnen. Durch die Geburt eines unehelichen Kindes bringt die junge Frau aber auch über ihre eigene Familie große Schande.
    1903 führt Albert Einstein die Mutter seiner Tochter Lieserl zwar zum Traualtar, doch Mileva muss für diese Ehe einen hohen Preis bezahlen.
    Meine Gedanken zum Buch
    Mit ihrem biografischen Roman über Albert Einsteins erste Frau Mileva hat Marie Benedict ein sehr interessantes, vielschichtiges Werk vorgelegt.
    Die Protagonistin erzählt in der Ichform von ihrem Studium in der Schweiz, währenddessen sie ihren späteren Ehemann kennenlernte. In Rückblenden berichtet sie von ihrer Kindheit in Serbien, die sie in keiner guten Erinnerung behalten hat. Vom Vater wird sie zwar nach Kräften unterstützt, doch Milevas Mitschülerinnen lehnen sie aufgrund ihrer Gehbehinderung und ihrer großen mathematischen Begabung als Außenseiterin ab. Seit Jahren an diese Rolle gewöhnt, erfährt die junge Frau erst in Zürich echte Freundschaft. Äußerst lebhaft schildert Marie Benedict die anregende, vor Ideen sprühende Caféhauskultur um 1900, die sich in der Begeisterung der Studenten für gemeinsames Musizieren und Wandern fortsetzt.
    Hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zur Wissenschaft und ihrem Studienkollegen Albert scheitert die Protagonistin letzten Endes an den immer noch sehr strengen Konventionen ihrer Zeit. Eindrucksvoll lässt die Autorin Mileva von ihren Erlebnissen mit Professoren und Kommilitonen erzählen, die sie trotz ihrer geistigen Kapazitäten allein aufgrund ihres Geschlechts immer noch weitgehend ausgrenzen. Und auch für Alberts Karriere, der sich als Student gerne als unkonventioneller Bohemien gab, scheint ein uneheliches Kind ein unüberwindbares Hindernis darzustellen.
    Glaubwürdig und einfühlsam zeichnet Marie Benedict den Weg Milevas von der vielversprechenden Studentin zur aufopfernden Mutter und unterwürfigen Ehefrau nach. Je steiler sich Alberts Karriere entwickelt, desto mehr sieht sich Mileva in ihre Hausfrauenrolle gedrängt. Die Belange des alltäglichen Lebens legen ihren hochfliegenden Gedankenexperimenten Fesseln an, entfremden sie ihrem Ehemann, der sie längst nur noch als Haushälterin wahrnimmt. Ganz im Gegensatz zu ihrer strenggläubigen Mutter definiert sich Milevas Religiosität trotz aller Widrigkeiten immer noch über die Gesetze der Physik, in denen sie Gottes unerforschlichen Schöpfungsplan zu erkennen glaubt.
    Bis heute ist unklar, ob Einsteins erstgeborene Tochter Lieserl (deren Existenz erst seit 1987 bekannt ist) zur Adoption freigegeben wurde, oder ob sie bereits im frühen Kindesalter verstarb. Ebenfalls nicht beweisbar ist die immer wieder diskutierte Frage, ob Mileva an der Entwicklung der Relativitätstheorie maßgeblich beteiligt war. Marie Benedict hat dafür in diesem Roman ihre eigene Interpretation gefunden, die für den Hörer sehr gut und schlüssig nachvollziehbar dargestellt wird.
    Stilistisch hat mir der Roman außerordentlich gut gefallen, die Autorin versteht mitreißend und doch mit viel Empathie zu erzählen. Stimmungen werden sehr eindringlich wiedergegeben, sodass der Roman wie ein Film vor den Augen des Hörers ablaufen wird.
    Die Stimme der Sprecherin Sabine Arnhold habe ich als sehr angenehm empfunden. Manche Szenen hätte sie meinetwegen etwas emotionaler vortragen können, im großen und ganzen hat sie ihre Sache aber gut gemacht.
    Für mich war der Roman großes Kino, der mich für einige Stunden mit Lichtgeschwindigkeit in andere Zeiten und Welten entführt hat.
    Weiterlesen

Ausgaben von Frau Einstein

Hardcover

Seitenzahl: 368

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

E-Book

Seitenzahl: 354

Frau Einstein in anderen Sprachen

  • Deutsch: Frau Einstein (Details)
  • Englisch: The Other Einstein (Details)

Besitzer des Buches 25

Update: