Absinth

Buch von Sandra Bollenbacher, Markus Cremer, Martin Rüsch, M.W. Ludwig, Weitere s. u.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Absinth

Absinth – Das Getränk der Künstler Gleichsam unverzichtbare Inspirationsquelle und verlockende Falle. Diese Anthologie entführt Sie ins Reich der Grünen Fee, durch einen Strudel von Farben und Gefühlen an den Rand des Wahnsinns und über die eigene Weltanschauung hinaus. In 12 Geschichten lernen Sie die Personifizierung des grünen Getränkes kennen. Doch Vorsicht! Jedem erscheint die Fee in einer anderen Gestalt und manchmal offenbart sie sich erst beim letzten Tropfen.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Absinth

    Ich habe vom Verlag ein Rezensionsexemplar erhalten. Meine Rezension und Meinung zur Anthologie ist davon unabhängig.
    Das Buch wird eingeleitet mit einem kurzen historischen Hintergrund zum Absinth und einem Vorwort von Stephan Kinting, Betreiber der Grotesque Absinth Bar in Aachen.
    Die Geschichten im einzelnen:
    Ein Schloss aus Inspiration und Wahnsinn - Sandra Bollenbacher
    In Briefform berichtet hier keine geringere als Zelda Fitzgerald einer Freundin von erstaunlichen Vorkommnissen, die auch ihren Mann F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway betreffen und sie mitten hineinziehen in Geschehnisse, die sie sich kaum erklären kann.
    Wer sich mit den Biografien der Fitzgeralds auskennt, dem wird hier einiges sehr vertraut erscheinen. Bekannt ist, dass Scott Fitzgerald zum Teil Geschichten seiner Frau als seine eigenen ausgab bzw. ihr literarisches Talent für seine Zwecke ausnutzte. Das Zusammenleben der beiden wurde über die Jahre immer problematischer. Mit dreißig Jahren erlitt Zelda einen Nervenzusammenbruch und verbrachte den Großteil ihres restlichen Lebens in psychiatrischen Kliniken. Aber selbst ohne diese Kenntnisse liest sich die Geschichte sehr spannend.
    Scheiß auf Nemo - rettet die Nautilus // Markus Cremer
    Eine skurille Geschichte, die sehr viel Spaß macht. Humorvoll und schräg.Hier trifft die Grüne Fee auf eine ganze Reihe historischer und fiktiver Persönlichkeiten, darunter Jules Verne und Mata Hari.
    Der Fluch der Blume // Martin Rüsch
    Eine der aus meiner Sicht stärksten Geschichten des Buches, da sich Martin Rüsch hier auf eine sehr düstere, phantastisch-originelle und dramatische Weise ausgedacht hat, wie der französische Dichter Charles Baudelaire wohl auf sein berühmtestes Gedicht „Die Blumen die Bösen“ („Les fleurs du Mal“) gekommen ist. Die Kurzgeschichte schließt mit einer historischen Anmerkung zur Biografie Baudelaires, dem zu Lebzeiten tragischerweise die Anerkennung seines literarischen Schaffens verwehrt blieb.
    Rien Ne Va Plus // M. W. Ludwig
    Ebenfalls eine sehr originelle Geschichte, angesiedelt im viktorianischen England in der M.W. Ludwigs Charaktere, eine Prostituierte und ein Glücksspieler, einen Lebemann und Spieler namens Mister Hyde austricksen wollen. Ob das gut gehen kann?
    Das dritte Glas // Nele Sickel
    Eine sehr poetische Geschichte, bei der Oscar Wilde in London auf einen mysteriösen Fremden trifft, während er versucht, „Das Bildnis des Dorian Gray“ zu schreiben. Und was wäre passender, als diese Geschichte mit einem düsteren Zitat Wildes abzuschließen?
    Honigmann&Breuer: Louche // Robert von Cube
    Hier wird es kriminell und übernatürlich, im Jahr 1950, so dass in dieser Geschichte nicht nur Absinthgrün, sondern auch reichlich Noir-Feeling einzieht. Spannnend und actionreich erzählt.
    Der letzte Tropfen // Melanie Vogltanz
    In dieser Geschichte verknüpft die Autorin reale politische Ereignisse (Wien während und nach des 1. Weltkriegs) und deren dramatische Auswirkungen auf Einzelne anhand der Charaktere Marlene und Albert auf sehr gelungene und vor allem berührende Weise mit phantastischen Elementen. Marlenes Mann Albert fällt im ersten Weltkrieg und alles was von ihm bleibt, ist eine Flasche Absinth, die er eigentlich mit ihr bei seiner Heimkehr trinken wollte. Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen, in einem Hier und Jetzt (wann das genau ist, wird nicht gesagt, aber das ist auch nicht notwendig) und in Rückblenden ins Jahr 1915 und 1927. Die Auflösung am Ende hat mich überrascht, kann aber sehr vielfältig interpretiert werden. Diese Geschichte hat mich beeindruckt.
    Traum und Wahrheit // Jacqueline Mayerhofer
    Jonathan Veldeke ist ein Journalist, der eine ganze Reihe an interessanten historischen Künstlern und Autoren interviewt – H.P. Lovecraft, Jules Verne, Oscar Wilde, J.R.R. Tolkien, Sir Arthur Conan Doyle und noch mehr. Ja, richtig, alle diese. Was aufgrund deren Geburtsdaten gar nicht sein kann. Oder doch? Geht es hier um Zeitreisen? Ist der Journalistin unsterblich? Oder gibt es eine ganz andere Erklärung? Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
    Hipster van Gogh // Nina Teller
    Was wäre, wenn van Gogh seinen Tod fingiert hätte und heute noch unter uns weilt? Und was hat diese Grüne Fee damit zu tun? Und warum trinken heute alle so gern grüne Smoothies? Dieser und anderen Fragen widmet sich „Hipster van Gogh“, aber das ist erst der Anfang zu einer epischen Urban Fantasy Geschichte.
    Der Lärm in meinem Kopf // Fabian Dombrowski
    Auch diese Geschichte spielt heute und vieles hier ist sehr real. Doch der Protagonist und Ich-Erzähler leidet an einer psychischen Erkrankung und kann sich nicht immer sicher sein, was real ist und was nicht. Man merkt der Geschichte an, dass der Autor sich mit dem Thema gründlich befasst und dazu recherchiert hat, denn er hat die Idee sehr gut und glaubwürdig umgesetzt.
    Der Tod des Sherlock Holmes // Carmen Hübner
    Bei dieser Geschichte musste ich spontan an den Guy Richie Film „Sherlock Holmes – Spiel im Schatten“ denken, der ja ein Sherlock-Holmes-Pastiche ist (also eine Fortsetzung oder Ergänzung zur Sherlock-Holmes-Serie von Sir Arthur Conan Doyle durch andere Autoren). Allerdings ist hier nicht Sherlock Holmes der Protagonist, sondern sein Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle, der sich von seiner eigenen Schöpfung mittlerweile erdrückt fühlt.
    Blutfeuer // Christine Bathelt
    Die einzige Geschichte komplett aus der Sicht einer Fee. Doch nicht irgendeiner Fee, denn diese heißt Absinthienne und ihr Blut ist grün. Die Handlung beginnt dort, wo der Absinth erfunden wurde, in schweizerischen Val-de-Travers 1737 und endet 1992 in Wien. Sie erzählt zugleich die Geschichte des Absinth auf phantastische Weise neu und zugleich ist es auch eine Geschichte voller Intrigen und Rachegelüsten. Im buchstäblichen Sinne ein Feuerwerk als Abschluss dieser rundum gelungenen Anthologie.
    Fazit: Selbst, wer sich nicht die Bohne für Absinth interessiert, sondern einfach Freude an originellen, düsteren, dramatischen, schrägen, realistischen und immer wieder historisch inspirierten Phantastik-Geschichten hat, der sollte sich diesen Absinth, pardon, diese Anthologie zu Gemüte führen. Sehr lesenswert.
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Ausgaben von Absinth

Taschenbuch

Seitenzahl: 232

Besitzer des Buches 1

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