Die zehn besten Krimis im September

  • Die zehn besten Krimis im September
    Monatlich wählen achtzehn auf Kriminalliteratur spezialisierte Literaturkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus der Masse der Neuerscheinungen die zehn Titel aus, denen sie viele Leser wünschen.


    Die September-Liste der KrimiWelt - Die Bestenliste von WELT, ARTE und NordwestRadio wird heute in der Literarischen Welt, der Literaturbeilage der Tageszeitung DIE WELT, in den Literatursendungen des NordWestRadios (live mit Jurysprecher Tobias Gohlis) sowie unter www.arte.tv/Krimiwelt mit Kommentaren von Tobias Gohlis, Kurzrezensionen der Juroren und weiteren Informationen zu Büchern und Autoren vorgestellt.



    Die September-Bestenliste


    1. (5) Robert Littell: Die kalte Legende. Scherz
    New York/Prag/London/Qiryat Arba/Moskau: Martin Odum hat als CIA-Agent so viele Legenden gelebt, dass er seiner selbst nicht mehr gewiss ist. Seine Suche nach einem durchgebrannten russischen Ehemann öffnet ein Kapitel Destruktionsgeschichte. Ein Meisterwerk des Agententhrillers nach dem Kalten Krieg: Wettlauf zwischen CIA und Wahrheit.


    2. (1) Leonardo Padura: Adiós Hemingway. Metro im Unionsverlag
    Havanna/Finca Vigía, Kuba: „Cheminguey“, wie man ihn in Kuba ausspricht, als Mistkerl. Egomane, Frauenheld, Feigling, und nun auch noch Mörder? Mario Conde, Spezialist für Mord und Literatur, ermittelt: Wer erschoss den Mann, der seit 40 Jahren in „Papas“ Garten liegt? Ein neuer Padura: Der alte Schriftsteller und die Moral.


    3. (-) Friedrich Ani: Idylle der Hyänen. Zsolnay
    München: Mutter erhängt, Kind verschleppt. Schriftsteller Seiler ist verdächtig. Doch der hat jemand anderen getötet. Was ist Töten? Kommissar Polonius Fischer, ehemals Mönch, ist die starke Figur in Friedrich Anis philosophischem Kriminalroman. Beginn einer neuen großen Romanreihe.


    4. (7) Jenny Siler: Ticket nach Tanger. Fischer
    Tanger/Marrakesch: Die Nonnen, die Eve beschützt haben, werden umgebracht. Traumatisiert, ohne Erinnerung, folgt Eve den Spuren eines Fährtickets nach Tanger. Wer war ich? Eine lebensgefährliche Frage, der Eve tapfer folgt. Ganz ruhig, kraftvoll führt Siler ihre Heldin in eine Vergangenheit, die sie lieber nicht erlebt hätte.


    5. (2) Åsa Larsson: Weiße Nacht. C. Bertelsmann
    Kiruna, Nordschweden: Die Hölle, das sind die anderen. Noch nicht genesen vom Kampf mit drei Sektenpredigern, wird Rebecka Martinson wieder in Mord verwickelt. Eine feministische Pastorin musste dran glauben. Beklemmend, dicht: Die Glaubenswelt als Machtgefälle. Härte am Polarkreis.


    6. (-) Michael Robotham: Amnesie. Goldmann
    London: Detective Inspector Ruiz wird aus der Themse gezogen. Ihm fehlen Ehering, der dazugehörende Finger und die Erinnerung. Robotham macht überaus spannend und fintenreich die Floskel erneut wahr: Nichts scheint, wie es ist – und in diesem vertrackten Fall von Kindesentführung sogar zwei Mal.


    7. (3) Michael Dibdin: Tod auf der Piazza. Goldmann
    Bologna: Als sei’s aus diesem Fußballsommer. Lorenzo Curti, Besitzer des FC Bologna, hat ein Käsemesser und eine Kugel im Wanst. Dass der Hintern von Semiotikprofessor Edgardo Ugo aus derselben Knarre beschossen wurde, ist nur einer von vielen grotesken Späßen aus der Trickkiste des raffinierten Briten Dibdin.


    8. (7) Garry Disher: Schnappschuss. Metro im Unionsverlag
    Victoria, Südaustralien: Pech für Inspector Hal Challis. Die Psychologin, die Fotos von einer Swingerparty in Umlauf brachte, ist die Schwiegertochter des idiotischsten Chefs, den er je hatte. Ein Auftragskiller zieht eine Blutbahn über die Peninsula. Die Welt, wie sie in Australien ist: chaotisch, desolat, bekloppt und vollgekokst.


    9. (-) Charles Todd: Kalte Hölle. Heyne
    Urskdale, 1919 in Yorkshire: Schneesturm und Unwetter haben das Bergtal von der Umwelt abgeschlossen. Die Elcotts sind erschlagen, nur der 8-jährige Josh ist dem Massaker entronnen. Inspector Rutledge, Hamish, die nervige Stimme in seinem Kopf, eine zerrissene Familie – allesamt Opfer des Weltkriegs.


    10. (5) Joe R. Lansdale: Wilder Winter, Shayol
    Marvel Creek, Osttexas: Der erste Roman um Hap Collins, Kriegsdienstverweigerer, hetero und weißer Rosenfeld-Nigger, und Leonard Pine, Vietnam-Veteran, schwul und schwarzer Rosenfeld-Nigger. Klassiker. Linke 60er-Idealisten bergen Bankraubbeute. Hap und Leonard überleben. Schnell, schwarz, ein Muss.


    Quelle: buchmarkt

  • Zitat

    Original von Bonprix
    2. (1) Leonardo Padura: Adiós Hemingway. Metro im Unionsverlag
    Havanna/Finca Vigía, Kuba: „Cheminguey“, wie man ihn in Kuba ausspricht, als Mistkerl. Egomane, Frauenheld, Feigling, und nun auch noch Mörder? Mario Conde, Spezialist für Mord und Literatur, ermittelt: Wer erschoss den Mann, der seit 40 Jahren in „Papas“ Garten liegt? Ein neuer Padura: Der alte Schriftsteller und die Moral.


    Damit werde ich mich wohl bald beschäftigen, hört sich ganz gut an, muss ich morgen mal stöbern gehen :wink:


    Danke für die Liste Bonprix!

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)